Baden-Württemberg will spätestens 2030 die Wasserstoffversorgung des Bundeslandes gesichert haben. Dafür hat das Bundesland seine Wasserstoff-Roadmap fortgeschrieben und um Maßnahmen für die kommenden Jahre ergänzt.
Der beschlossene „Fortschrittsbericht zur Wasserstoff-Roadmap Baden-Württemberg“ setzt den Fokus auf Maßnahmen zur Wasserstoff-Infrastruktur und für den künftigen Bedarf. Basis ist ein Sieben-Punkte-Plan des Wasserstoffbeirats Baden-Württemberg. So empfiehlt der Beirat unter anderem die Themen Infrastrukturausbau, die ausreichende Bereitstellung von Wasserstoff sowie das Ermitteln des künftigen Bedarfs anzugehen und politisch zu flankieren.
Bedarf decken in zwei Schritten: Erst Elektrolyseure, dann Anschluss an Fernleitungsnetz
Zur Deckung des Bedarfs seien erhebliche Importkapazitäten und eine leitungsgebundene Infrastruktur in Form von Pipelines notwendig, wie die Pressestelle des Bundeslands weiter mitteilt. Baden-Württemberg werde nur zu einem geringeren Anteil selbst grünen Wasserstoff mittels Elektrolyse erzeugen können.
Baden-Württemberg plant laut dem Umweltministerium des Landes bis 2030 erste Pipeline-Anschlüsse an das deutsche und europäische Wasserstoffnetz zu realisieren. Bestehende Erdgasnetze könnten zu einem überwiegenden Teil genutzt, einige Leitungen müssten neu gebaut werden. Zugleich habe das Ministerium eine neue Wasserstoff-Bedarfsanalyse auf den Weg gebracht.
Bis zu einer flächendeckenden Versorgung über Fernleitungs- und Verteilnetze will das Land den raschen Aufbau von Elektrolyseuren zur lokalen Erzeugung von Wasserstoff vorantreiben. Diese Insel- beziehungsweise Clusterlösungen sollen kurz- und mittelfristig die wachsenden Bedarfe bis zu einer Pipelineanbindung decken, aber auch danach.
Klimaneutralität bis 2040 als Ziel
„Im Jahr 2040 wollen wir komplett klimaneutral sein. Überall dort, wo nicht auf elektrische Energie umgestellt werden kann, brauchen wir Wasserstoff“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Die Versorgung mit grünem Wasserstoff und der Anschluss an ein nationales und europäisches Wasserstoffnetz ist für den Ausstieg aus fossilen Energien und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Industrielandes eminent wichtig.“