Berlin. Die Autoindustrie lehnt technische Nachrüstungen an Motor oder Abgasanlage bei Dieselautos weiter ab. VDA-Präsident Bernhard Mattes sagte am Montag in Berlin, solche Hardware-Umbauten seien „sehr, sehr komplex”. Außerdem würde es zwei bis drei Jahre dauern. „So viel Zeit haben wir nicht.” Hardware-Nachrüstungen führten bei den umgerüsteten Autos zu mehr Verbrauch und damit mehr CO2-Ausstoß.
Der Chef des Verbands der Automobilindustrie (VDA) verwies auf dem Mobilitätskongress „Future Mobility Summit” des „Tagesspiegels” auf Software-Updates, mit denen die Hersteller den Schadstoffausstoß von Dieselautos senken wollen. Die Industrie arbeite zudem eng mit den Kommunen zusammen. Umweltverbände fordern aber seit langem auch Hardware-Nachrüstungen, weil diese wirksamer seien.
Mattes verteidigte den Diesel, dessen Image durch den Abgasskandal schwer belastet ist. Außerdem trägt der Antrieb erheblich dazu bei, dass Schadstoffgrenzwerte in vielen Städten nicht eingehalten werden. Mattes sagte, moderne Diesel seien sauber.
Der VDA-Chef nannte einen „Spiegel”-Bericht über einen geplanten Milliarden-Fonds zur Hardware-Nachrüstung eine „Spekulation”. Das Magazin hatte berichtet, in der Regierung gebe es Überlegungen, zumindest einen Teil der Dieselflotte technisch wirksam nachrüsten zu lassen. Dazu werde geprüft, ob Autokonzerne fünf Milliarden Euro in einen Fonds einzahlen. Die Regierung würde Geld zuschießen. (dpa)