Stuttgart. Deutlich steigende Preise für Streusalz erwartet der Autoclub Europa (ACE) in diesem Winter. "Die Preise für das Salz sind gepfeffert", sagte ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner am Sonntag in Stuttgart. Die Teuerung betrage gegenüber dem Vorjahr schon bis zu 42 Prozent. Im Schnitt seien es 20 bis 30 Prozent. Weitere Preissteigerungen seien wahrscheinlich.
Der Grund: Nachdem es im Vorjahr bei einem starken Winter zu Engpässen bei der Salzlieferung gekommen war, hätten Bund, Länder und Kommunen reagiert und diesmal ihre Lager gut gefüllt. Die Streusalzanbieter und Produzenten nutzten dies aus und kalkulierten mit deutlich höheren Preisen als früher.
Der ACE rief das Bundeskartellamt auf, die Preisgestaltung der Streusalzanbieter kritisch zu beobachten. Städte und Gemeinden sollten sich mehr als bisher zu Einkaufsgenossenschaften zusammenschließen. Als Großabnehmer könnten sie Mengenrabatte erzielen. Zudem sollten sie ihren Streusalzbedarf im Interesse der Kostensenkung generell europaweit ausschreiben.
Betroffen von den höheren Preisen seien auch private Verbraucher, sagte Hillgärtner. Sie müssten für Streusalz deutlich mehr bezahlen als in den drei vorherigen Wintern.
Für den Winterdienst seien die Verantwortlichen diesmal gut gerüstet, bilanzierte der ACE. Länder und Kommunen hätten im Unterschied zum Vorjahr ihre Lagerkapazitäten um durchschnittlich ein Drittel erhöht. Dies habe eine aktuelle Erhebung des ACE ergeben.
Zusätzlich werde für die Autobahnen eine Reserve von 100.000 Tonnen eingelagert. 60.000 Tonnen hiervon lagerten in Nordrhein-Westfalen, die restlichen 40.000 Tonnen in Sachsen-Anhalt. (dpa)