Wien. Mehr als 750 Mitarbeiter der österreichischen Fluglinie Austrian Airlines (AUA) haben am Donnerstag gegen die Sparpläne des Vorstandes protestiert. Sie wehren sich gegen eine Reform des bisherigen Kollektivvertrags, die unter anderem die Streichung der automatischen Gehaltserhöhung vorsieht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA nahmen mehr als zwei Drittel des fliegenden Personals der Lufthansa-Tochter an einer Betriebsversammlung teil.
Der neue AUA-Vorstand Jaan Albrecht, der die Geschäfte seit November leitet, hatte Mitte Januar die Pläne für die Sanierung der defizitären Airline vorgestellt. Demnach ist zwar kein Personalabbau vorgesehen. Allerdings sollen die alten Kollektivverträge gekündigt werden. In den neuen Verträgen sollen unter anderem die bisherigen automatischen Lohnerhöhungen im Zweijahresrhythmus und die Inflationsanpassung wegfallen. Bereits am vergangenen Freitag hatten rund tausend Beschäftigte des Bodenpersonals in einer ersten Betriebsversammlung Widerstand gegen die Vorhaben angekündigt. Die Gewerkschaft hat zu weiteren Protesten aufgerufen.
Die AUA, die 2009 von der deutschen Lufthansa übernommen worden war, rechnet für das vergangene Jahr mit einem Verlust von rund 65 Millionen Euro, das ist etwa so viel wie im Jahr zuvor. Ursprünglich war angestrebt worden, 2011 aus den roten Zahlen zu kommen. Jetzt sollen als Sanierungsmaßnahmen unter anderem elf Flugzeuge verkauft werden. (dpa)
Michael Kolleczek