Auf Nummer sicher

"Wir geben alles dafür, das Zusammenleben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher zu machen" - mit dieser Mission gründete Torsten Toeller vor 30 Jahren das Unternehmen Fressnapf. Heute zählt die Fachhandelskette europaweit zur Nummer eins im Heimtierbedarf. Sitz der logistischen Schaltzentrale ist Krefeld, in dem Fressnapf in seinem mit 60.000 Quadratmeter größten Lager jährlich mehr als 572.000 Tonnen und 797.900 Paletten für sieben europäische Länder (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg und Polen) umschlägt. 80 bis 120 Lkw verlassen dafür jeden Tag Krefeld - gesteuert von Marcus Michalak, Leiter Distributionslogistik des Unternehmens (siehe Kasten Seite 25). Mit 250 kleinen und mittelständischen Transport- und Speditionsbetrieben arbeitet der 42-Jährige dafür zusammen, davon regelmäßig mit wöchentlich 80 festen Partnern. Fressnapf selbst verfügt über keinen einzigen eigenen Lkw. "Wir setzen bewusst nicht auf fünf große Dienstleister, sondern auf die Firmen, die auf ihrer jeweiligen Zielrelation jeweils die beste Qualität mit dem besten Preis bieten", sagt Michalak. E-Lkws oder aber LNG-Fahrzeuge fordere er von seinen Dienstleistern derzeit noch nicht, Euro 6-Lkw seien dagegen ein Muss. "Wir wollen keine alten Kisten, mit denen unsere Partner die Umwelt belasten." Zuverlässige Partner ist das A und O Dezidierte Anforderungen an seine Dienstleister hat der Fressnapf-Distributionslogistik-Verantwortliche aber vor allem in einem Punkt: Das ist die Zuverlässigkeit der Transport- und Speditionspartner. Denn der gelernte Speditionskaufmann und Diplom-Kaufmann für Logistik weiß ganz genau: Als Verlader ist er sehr schnell in der Haftung drin, wenn nur einer seiner Dienstleister gesetzliche Auflagen nicht erfüllt, etwa den Lkw-Fahrern keinen gesetzlichen Mindestlohn bezahlt oder nachlässig in der Ladungssicherung ist. Wie riskant das Ganze für Logistikverantwortliche sei, sei ihm vor allem in einem Gespräch mit einem Mitarbeiter des Unternehmens Fumo im Jahr 2019 klar geworden, erzählt Michalak. Hinweis in eigener Sache: Fumo ist ein Unternehmen der wissenschaftlichen Verlagsgruppe Springer Nature, in der auch die VerkehrsRundschau erscheint. " Wenn man da wirklich auf Nummer sicher gehen will und nicht in der Haftung sein will, muss man administrativ ein dickes Brett bohren", sagt Michalak. Zwei Mal im Jahr müsste er dafür regelmäßig seine über 250 Transport- und Speditionsbetriebe anschreiben und sämtliche erforderliche Nachweise und Dokumente einfordern. "Locker ein, zwei Mitarbeiter müsste ich dafür einstellen." Dass der Fressnapf-Logistiker gleich das Komplettpaket von Fumo mit den Modulen Fumo Cockpit, Fumo Auditor und Fumo Monitor buchte (siehe Kasten Seite 23), hat vor allem den Grund: "Mich hat das Ampelsystem und das Cockpit von Fumo begeistert. Über die Farben Grün, Gelb oder Rot sehe ich sofort, welcher Dienstleister die Nachweise schon geliefert hat, bei wem bald die Fristen ablaufen und wer säumig ist. "Das hilft mir ungemein, weil ich mich nur um die kümmern muss, die noch nicht tätig geworden sind. Und ich muss dafür keine eigene Organisation aufbauen." Ein Vorteil sei auch, dass Fumo einem Verlader Checklisten und Formulierungshilfen offeriere, damit diese rechtssicher agieren. "Man hat so sofort Handlungshilfen und einen Textvorschlag, die man eins zu eins übernehmen kann. In dem großen Dschungel an Rechtsvorschriften hat mir das ungemein geholfen, weil ich damit eine klare Linie hatte, nach der ich arbeiten konnte." Den ersten "Aha-Effekt", wie es Michalak formuliert, hatte er beim ersten Vorab-Audit, das in dem Gesamtpaket Fumo Premium als eine Art Bestandsaufnahme inbegriffen ist. "Das Ergebnis war ernüchternd. Über 50 Prozent sind wir bei unserem Vorab-Audit nicht hinausgekommen. Da haben wir relativ schlecht abgeschnitten", räumt er unumwunden ein. Die operativen Prozesse seien zwar dem Audit zufolge im Großen und Ganzen in Ordnung gewesen, aber in puncto Unterlagen und Nachweise müsse nachgebessert werden. "Auch hier haben uns der Fumo-Auditor und das -Cockpit sehr weitergeholfen", betont Michalak. Dadurch habe er sehr konkrete Hinweise erhalten, an welchen Stellen er mit welchen Maßnahmen nachbessern musste, etwa bei den Rahmenvereinbarungen mit seinen Dienstleistern, um bei der Verladung auf der rechtlich sicheren Seite zu sein. Die Anstrengungen von Michalak und seinem Team zahlten sich aus: Nur sechs Monate später erzielte Fressnapf im Zertifizierungs-Audit von Fumo insgesamt 96 Prozent. "Da waren wir fleißig. Das hat selbst unseren Auditor überrascht." Am meisten freut ihn, dass Fressnapf dank der Fumo-Lösung in puncto Verladerhaftung und rechtssichere Transportbeauftragung nun ganzheitlich aufgestellt ist. "Wir können jeden Tag beruhigt unsere Verladungen und Beauftragungen durchführen, ohne ständig Sorge zu haben. Das schafft Sicherheit, Ruhe und stabile Abläufe." Vor der Zusammenarbeit mit Fumo sei das Ganze dagegen sehr umständlich, kompliziert und zeitverzögert gewesen, erzählt Michalak. So hätten er und sein Team früher für jeden einzelnen der 250 Dienstleister zu Beginn der Zusammenarbeit eine Akte anlegen müssen, in der etwa die Güterkraftverkehrsunternehmer-Lizenz, der Handelsregister-Auszug und sonstige Dokumente hinterlegt waren. Aber seinem Team fehlte aufgrund der täglich zu handelnden Transportmengen schlichtweg die Zeit, diese Unterlagen in den darauffolgenden Jahren immer regelmäßig zu überprüfen. "Letztlich war und ist das aber für uns als Verlader riskant", weiß er. Um wirklich auf der sicheren Seite zu sein, hätte Fressnapf zwei Mitarbeiter zusätzlich benötigt, um die 250 Dienstleister zu überprüfen, sagt er. Denn an der Zahl seiner Partner habe er nicht drehen wollen. Und was waren für Michalak die wichtigsten Lessons-Learned bei der Umsetzung der Fumo-Lösung? "Für uns war das Vorab-Audit von Fumo sehr wichtig. Es hat uns die Augen geöffnet, in welchen Bereichen wir schon gut sind, in welchen wir noch nachbessern mussten." Auch die Formularvorlagen und Formulierungen von Fumo solle man "kurzfristig und konsequent in seiner Firma umsetzen - ob als Anregung für eigene Checklisten oder als konkrete Vorgabe", rät Michalak. Zudem müsste jeder Mitarbeiter darauf konsequent und regelmäßig geschult werden. Nur dann wisse jeder um die Schwachstellen im Unternehmen und könne daran konsequent arbeiten. Dieser Informationsfluss ins eigene Team und an die Mitarbeiter an den Standorten sei extrem wichtig. Um das hohe Niveau zu halten, führt Fressnapf jedes Jahr ein internes Audit mit dem Modul Fumo Auditor an den eigenen Standorten durch - Dauer jeweils 1,5 Stunden - und alle zwei Jahre prüft ein externer Fumo-Auditor die Abläufe der Firma. Nur eines steht noch nicht bei Fressnapf an: das ist das Audit der Transport- und Speditionspartner. In ein, zwei Jahren sei dies aber durchaus denkbar. Mehr zum Thema unter #Compliance www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Verlader und Fuhrparkbetreiber stehen heute vor kaum noch zu überblickenden gesetzlichen Pflichten und Haftungsrisiken, wenn sie mit Transport- und Speditionsdienstleistern zusammenarbeiten. Das Unternehmen Fressnapf sichert sich mit der Lösung Fumo ab. Daten und Fakten - Das Unternehmen Fressnapf Die Heimtierbedarf-Fachhandelskette Fressnapf, Hauptsitz in Krefeld, ist mit über 1650 Märkten in elf europäischen Ländern tätig (Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Frankreich, Ungarn, Polen, Luxemburg, Irland, Dänemark, Belgien). Im Jahr 2018 erwirtschafteten die rund 12.000 Mitarbeiter des Unternehmens insgesamt 2,1 Milliarden Euro Umsatz. Das größte Logistikzentrum befindet sich in Krefeld, weitere Lagerstandorte sind in Feuchtwangen, das Lager für die Online-Aktivitäten in Großzöberitz-Heideloh bei Leipzig sowie der Inboundlogistik-Standort LogPort in Duisburg. eh

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