Hamburg. Die Ankunft des Mega-Schiffs „MOL Triumph” war für die Hamburger ein viel bestauntes Ereignis, doch künftig sollen noch mehr Schiffe dieser Größe die Hansestadt anlaufen. Die Reederei Mitsui O.S.K. Lines (MOL) will nach der „MOL Triumph” auch mit fünf demnächst fertigen Schwesterschiffen den Hamburger Hafen ansteuern. „Sie werden im Rahmen der neuen Reedereiallianz „THE Alliance” zwischen Asien und Europa eingesetzt”, sagte Jan Holst, MOL-Direktor Nordeuropa, am Dienstag in Hamburg.
Bisher hatten die größten Containerschiffe von MOL eine Kapazität von etwa 14.000 Standardcontainern (TEU), während die neuen Schiffe mehr als 20.000 TEU tragen. „Das ist nun natürlich ein Volumenquantensprung für uns, der die gesamte Organisation gefordert hat. In Europa haben wir in jedem Hafen neue Mitarbeiter eingestellt, 13 allein in Hamburg”, sagte Holst.
MOL habe sich für den Bau von insgesamt sechs baugleichen 20 000-TEU-Schiffen entschieden um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und ein attraktiver Allianz-Partner zu sein. „Das erreicht man unter anderem dadurch, dass man vergleichbare Schiffsgrößen innerhalb der Reedereiallianz vorhält, um homogene Liniendienste anbieten zu können”, sagte er.
Ökobilanz als wichtiger Faktor
Auch für die Ökobilanz spiele die Schiffsgröße eine wichtige Rolle: Durch die deutlich höhere Ladekapazität in Verbindung mit modernster Umwelttechnologie weise die „MOL Triumph” pro Container einen etwa 25 bis 30 Prozent niedrigeren Kraftstoffverbrauch und geringere CO2-Emissionen im Vergleich zu einem 14.000-TEU-Containerschiff auf.
Die „MOL Triumph” hatte den Hafen am Montagabend erreicht und am Containerterminal Burchardkai festgemacht. „Dieser Erstanlauf unterstreicht die erfolgreiche Beziehung zu unserem langjährigen Kunden MOL”, sagte HHLA-Vorstand Jens Hansen. Am Terminal werden nun bis Donnerstag etwa 6000 Container gelöscht und 3500 geladen. Er verfügt über zwei Hochleistungsliegeplätze für die Abfertigung der Großschiffe mit den größten Containerbrücken. Ihre Ausleger reichen über die gesamte Breite der Mega-Schiffe mit bis zu 24 Containerreihen. Am Terminal arbeiten 13 solcher Brücken, von denen bis zu neun gleichzeitig zum Einsatz kommen.
In sieben Schichten arbeiten die Terminalmitarbeiter der HHLA - Brückenfahrer, Shipplaner, Carrier-Fahrer, Einteiler, Aufsichten und viele mehr - nahezu durchgehend an dem Schiff. Insgesamt hat die HHLA rund 470 Mitarbeiterschichten vorgesehen, damit die „MOL Triumph” ihren Fahrplan einhalten und Hamburg am Donnerstag pünktlich wieder verlassen kann. (dpa)