Athen/Frankfurt/Main. Die Verpachtung von wichtigen Regionalflughäfen Griechenlands an einen Konzern unter der Führung des Flughafenbetreibers Fraport macht in Griechenland Schule. Die griechische Regierung unter Alexis Tsipras plant nun in den kommenden Monaten, 23 weitere Regionalflughäfen und auch Häfen zu verpachten. Dies berichtet die griechische Finanzpresse seit Tagen.
Hunderte Bewerbungen gehen derweil bei der Fraport, Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, ein. „Ich sehe da eine Zukunft für mich”, sagte beispielsweise Anja Kolaitis der Nachrichtenagentur dpa; sie ist eine Deutsch-Griechin, die wegen der Finanzkrise vor zwei Jahren ihre Arbeit in Griechenland verloren hatte.
Nach einem Bericht der „Welt am Sonntag” werden fast alle 500 geplanten Stellen mit Griechen besetzt. „Die Leute vor Ort arbeiten hart, wollen etwas aufbauen, sind alles andere als resigniert”, sagte Fraport-Manager Alexander Zinell im Gespräch mit der Zeitung. Die Fraport übernimmt Flughäfen touristisch entwickelter Regionen wie die der Jetset-Inseln von Mykonos und Santorin sowie die größeren Flughäfen von Thessaloniki und Rhodos. Die meisten müssen dringend renoviert werden.
Die Verpachtungen sind Teil eines umfangreichen Privatisierungsplans, der 50 Milliarden Euro in die Kassen Athens bringen soll. Sie sind Voraussetzung für weitere Hilfen für Griechenland seitens der Gläubiger. (dpa)