Andocken und los

Ran an die Rampe und raus mit der Ware - es klingt einfach, ist es in der Praxis aber meist nicht. An der klassischen Verladezone kommt heute jede Menge Technik zum Einsatz: Anpassrampe oder Hubtisch gleichen den Spalt und die Höhendifferenz zwischen LKW und Gebäude aus. Ein Keil sichert ihn vor dem Wegrollen, ein Rammschutz das Gebäude vor unsanften Berührungen durch den LKW beim Andocken. Zudem gibt es Lösungen, die den Auflieger am hinteren Ende abstützen, da dieser immer größere Federbewegungen unter der Staplerlast vollzieht. Ausgetüftelte Wetterschutze und Dichtlippen an den Rampen halten das Wetter aus der Halle und von Waren und Mitarbeitern fern. Diesem Zusammenspiel begegnet Verladetechnikanbieter Arnold Verladesysteme mit einem neuen Rampenkonzept. Ranfahren ohne anfahren So werden durch die Arnold-Andockstation LKW und Gebäude vor dem Aufprall geschützt, indem dieser erst gar nicht geschieht. Dazu wird ein Multi-Funktions-Unterfahrschutz am Auflieger oder Anhänger montiert. Der stoppt im Zusammenspiel mit der Andockstation den LKW etwa zwei Zentimeter vor der Hallenwand. Zudem sichert die Anlage das Fahrzeug, sobald es zum Stehen kommt, automatisch gegen das Wegrollen. Die Höhenanpassung passiert ebenfalls bereits während des Andockens, da der LKW sich über eine Auffahrschräge in allen Achsrichtungen der Rampenkante anpasst. Das Fahrzeug wird durch das Zusammenwirken des Unterfahrschutzes und der Andockstation statisch zum Boden in der Endposition abgestützt, sodass zugleich die Schwimmbewegung während der Verladung entfällt. Das erspart eine Anpassrampe und verkürzt die Abläufe. Das Lagerpersonal kann loslegen, Waren in den LKW zu laden, sobald das Fahrzeug steht und das Tor geöffnet wurde. Ohne Anpassrampe gibt es keinen Luftzug durch deren seitliche Schlitze. Dadurch, dass der Anhänger oder Auflieger in die richtige Position geführt wird, kann er nicht versetzt andocken. Übrig bleibt ein Spalt von zwei Zentimetern, sodass statt großer Wetterschutzeinrichtungen ein kleiner Dichtrand ausreicht, um Wind und Regen auszusperren. Durch diese Konstruktion ist bei einer Staplerverladung keine Spaltüberbrückung zwischen Fahrzeug und Gebäude nötig. Das Gebäude selbst kann die Fläche der eingebauten Rampe also anderweitig nutzen. Wer neu baut, kann die Halle um die Flächen der Anpassrampen kleiner bauen und sich deren Gruben sparen. Durch die bessere Abdichtungsmöglichkeit und die geschlossene Gebäudeform ohne Rampengrube lassen sich die Energiekosten senken. "Vergleicht man die konventionelle Verladesituation mit der neuen Systemlösung, so ersetzt die Arnold-Andockstation sowohl die herkömmlichen Anfahrpuffer, die eingebaute Anpassrampe als auch die Wegrollsicherung in einer sehr effizienten und effektiven Weise", so Annette Arnold, von Arnold Verladesysteme. Zugleich werde eine hohe Energie- und Zeiteinsparung erreicht und die Sicherheit bei der Verladung aufgrund der Zuverlässigkeit des Sicherungsprozesses erhöht. Das Land Baden-Württemberg und das Bundeswirtschaftsministerium hätten die Entwicklung des Systems gefördert.