Tokio. Die beiden Cargodivisionen von All Nippon Airways und United Airlines haben bei ihren jeweiligen Landesbehörden Antitrust-Immunität auf transpazifischen Liniendiensten für die Beförderung von Luftfracht beantragt. Sollte dies genehmigt werden, könnten die Gesellschaften die Transportkapazität an Bord ihrer Flotten gemeinsam vermarkten und für die Beförderung von Sendungen einheitliche Preise verlangen. Zudem dürften sie ihre Produkte innerhalb Japans und den USA einheitlich vermarkten.
In einer gemeinsamen Erklärung verweisen ANA und United darauf, dass Kunden durch das angestrebte Joint Venture über dem Pazifik von einem deutlich erweiterten Streckennetz, dem erhöhten - weil koordinierten - Kapazitätsangebot und vereinheitlichten Serviceleistungen profitieren würden.
Mit den angestrebten Gemeinschaftsdiensten zwischen Ostasien und Nordamerika folgen beide Gesellschaften der kürzlich zwischen ANA und Lufthansa Cargo besiegelten und behördlich Anfang September abgesegneten Vereinbarung auf Routen zwischen Japan und Europa. Diese wird am 1. Dezember zunächst auf Flügen in Ost-West-Richtung wirksam. Gemeinschaftstransporte von Europa nach Japan sollen im Frühjahr 2015 folgen.
Kommt die „Cargo-Star-Allianz”?
Die angestrebten Gemeinschaftsdienste beim Frachttransport zwischen Lufthansa Cargo und ANA Cargo einerseits sowie ANA und United andererseits legt nach Ansicht von Marktbeobachtungen den Grundstein für eine „Cargo-Star-Allianz“ in Anlehnung an das Bündnis zahlreicher Airlines im Passagierbereich. Es ist zu erwarten, dass als nächster Schritt von Lufthansa Cargo und United Cargo der Antrag auf Antitrust-Immunität auf Routen quer über den Nordatlantik gestellt wird. Mittelfristig ist nach Informationen der VerkehrsRundschau Air China Cargo ein weiterer Kandidat für ein enges Zusammengehen mit Lufthansa Cargo. (hs)