Seattle. Amazon hat im dritten Quartal erheblich weniger verdient. Hohe Ausgaben ließen den Nettogewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um knapp 28 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) sinken, wie der weltgrößte Online-Händler am Donnerstag, 24. Oktober, nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Es war das erste Mal seit 2017, dass Amazons Quartalsgewinn im Jahresvergleich sank. Nun wartet Amazon schon das zweite Quartal in Serie mit hohen Kosten und weitaus weniger Überschuss als angenommen auf. Zuvor hatte es vier Vierteljahre mit Rekordgewinnen in Folge gegeben.
Das Cloud-Geschäft mit IT-Diensten und Speicherplatz im Internet brummt derweil zwar weiter, das Wachstum flaut aber zunehmend ab. Im jüngsten Quartal stiegen die Einnahmen der Web-Plattform AWS, die Cloud-Services an Firmen verkauft, um 35 Prozent auf knapp neun Milliarden Dollar.
Das dritte Quartal ist traditionell kostenintensiv, weil das Weihnachtsgeschäft und das Shopping-Spektakel rund um Thanksgiving mit den Rabattschlachten „Black Friday“ und „Cyber Monday“ vorbereitet werden. Amazon investiert außerdem massiv in seine Versandlogistik, um Prime-Kunden das Versprechen von Lieferungen innerhalb von 24 Stunden zu erfüllen. Im letzten Vierteljahr will der Konzern alleine dafür rund 1,5 Milliarden Dollar in die Hand nehmen, wie Finanzchef Brian Olsavsky in einer Konferenzschalte nach Vorlage der Quartalszahlen sagte. (dpa)