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Amazon droht Strafe wegen unsachgemäßer Gefahrgutverpackung

17.06.2016 15:09 Uhr
Amazon droht Strafe wegen unsachgemäßer Gefahrgutverpackung
Amazon wird vorgeworfen, in den USA Gefahrgut nicht sachgemäß verpackt zu haben
© Foto: Picture Alliance/dpa/Jakub Kaczmarczyk

Der Versandhändler hatte in den USA ein Päckchen mit ätzendem Rohrreiniger transportiert. Die Flüssigkeit lief aus.

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Washington. Die US-Bundesluftfahrtbehörde hat eine Strafe von 350.000 Dollar (gut 310.000 Euro) gegen Amazon verhängt, weil der Online-Versandriese gegen die Vorschriften zum Transport von Gefahrgütern verstoßen habe. Laut Angaben der Behörde hatte Amazon am 15. Oktober 2014 ein Paket mit der Aufschrift „Amazing! Liquid Fire” (deutsch: Unglaublich! Flüssiges Feuer) von UPS ausliefern lassen. Im Paket habe sich ein Kleinkanister in der Größe einer Gallone (knapp 3,8 Liter) mit flüssigem, ätzendem Rohrreiniger befunden. Das Päckchen sollten von Louisville in Kentucky nach Boulder in Colorado mit dem Flugzeug transportiert werden.

Ein Teil der Flüssigkeit sei durch die Faserverpackung von Amazon gesickert. Neun UPS-Mitarbeiter, die mit dem Packet in Berührung gekommen waren, hätten danach über brennende Hautpartien geklagt. Alle unterzogen sich einer chemischen Körperreinigung.

Die Luftfahrtbehörde beschuldigt Amazon, das Paket nicht ordnungsgemäß verpackt, nicht als Gefahrgut gekennzeichnet und auch sonst nicht auf das ätzende Material hingewiesen zu haben. Außerdem habe Amazon keine Notfall-Informationen bereitgestellt und seine eigenen Mitarbeiter nicht für den Umgang mit Gefahrgütern geschult.

Amazon wollte in einer Pressemitteilung diesen Einzelfall nicht kommentieren. Das Unternehmen teilte lediglich mit, weiter eng mit der Flugaufsichtsbehörde zusammenarbeiten zu wollen, modernste Technologien bei der Verpackung seiner Pakete einzusetzen und auf Gefahrgüter zu achten. Bevor die 350.000 Dollar-Strafe für Amazon fällig wird, hat der Online-Händler 30 Tage Zeit, zu den Vorwürfen der Aufsichtsbehörde schriftlich Stellung zu nehmen.

Der aktuelle Fall ist nur einer von insgesamt 24 Verstößen gegen die Gefahrgutvorschriften, die Amazon laut Bundesbehörde zwischen 2013 und 2015 begangen habe und die gemeldet wurden. Die Behörde habe für diese Verstöße Strafen in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Dollar (1,15 Mio. Euro) gegen Amazon ausgesprochen. (kw)

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