Bonn. Vor dem Hintergrund eines boomenden Onlinehandels hat die Kommunikationsgewerkschaft DPVKOM der Post vorgeworfen, zu wenig neue Mitarbeiter in der Zustellung einzustellen. „Nach unseren Schätzungen müsste die Post mindestens 5000 Zusteller einstellen, damit die Arbeit reibungslos zu schaffen ist“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Volker Geyer, der Tageszeitung „Die Welt“ (Montag). Die notwendige Verjüngung des Personals finde bei der Post nicht statt. Hier bestehe „dringender Handlungsbedarf“.
Eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi bezeichnete die Zustellung als „Knochenjob“. Das Unternehmen müsse dafür sorgen, dass die Beschäftigten ihre Arbeit vernünftig erledigen könnten und genug Personal vorhanden sei.
Nach Recherchen der Zeitung liegt der aktuelle Krankenstand unter den Zustellern derzeit bei mehr als zwölf Prozent. Eine Post-Sprecherin wollte die Zahl auf Anfrage nicht bestätigen und bezeichnete den Wert als „zu hoch gegriffen“. Trotzdem sei die Senkung des Krankenstandes ein wesentliches Ziel des Unternehmens, sagte sie. Bei der bis 2020 angekündigten Schaffung von mindestens 10.000 Jobs allein in der Paketzustellung seien bislang mehr als 5000 neue Mitarbeiter gewonnen worden. (dpa)