Leipzig. Der Streik finde im Rahmen des schon länger andauernden Arbeitskampfes für die Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels statt, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Der internationale Frauentag sei jedoch zudem Anlass, „besonders auf die Arbeitssituation von Frauen zu schauen“. Bei Amazon seien über die Hälfte der Beschäftigten Frauen und daher sei es an einem solchen Tag wichtig, „für Lohngerechtigkeit, Chancengleichheit im Betrieb, für existenzsichernde Renten und bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie einzutreten“, sagte der Verdi Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
Das Bestreben von Amazon, sich von Kolleginnen und Kollegen zu trennen, „die jahrelang für das Unternehmen geschuftet haben, zeigt das Menschenbild dieses Unternehmens“, sagte Lauenroth-Mago und fügte hinzu: „Amazon-Chef Jeff Bezos ist erneut der reichste Mann der Welt ist. Sein Vermögen wird auf 131 Milliarden Euro geschätzt“ Es sei ein Reichtum, der „auf Knochen der Beschäftigten erwirtschaftet“ worden sei. Die Beschäftigten würden das nicht hinnehmen und deswegen werde heute und morgen erneut in Leipzig und auch an anderen Amazon-Standorten in Deutschland gestreikt.
In dem seit 2013 schwelenden Arbeitskampf, den Verdi an mehreren Standorten führt, weigere sich Amazon bisher kategorisch, Tarifverträge abzuschließen. Erreicht habe man aber in den letzten Jahren, das Amazon nach Abschluss der Tarifrunde im Einzel- und Versandhandel immer wieder die Gehälter und Löhne erhöht habe, teilte Verdi mit. (tb)