Alle Schotten dicht

Vor der Entscheidung für ein Dockingsystem steht die Bestandsaufnahme: Wichtig sind die baulichen Gegebenheiten, die Art der Gebäudenutzung und der geforderten logistischen Prozesse. Darüber hinaus werden Informationen zur Art der Güter und der eingesetzten Flurförderfahrzeuge benötigt. Auch Typ und Anzahl der Lkw sowie die Fahrgewohnheiten der Fahrer sind relevant. Trotz unterschiedlicher Anforderungen besteht die Dockingstation stets aus den Elementen Ladebrücke, Tor, Torabdichtung und gegebenenfalls Vorsatzschleuse - nur in unterschiedlicher Ausführung. Technisch lassen sich Ladebrücken in zwei verschiedene Typen unterscheiden: Die Klappkeil-Ladebrücke und die Vorschub-Ladebrücke. Bei der Klappkeil-Variante wird zum Be- und Entladen eine einfache Metallbrücke auf die Ladefläche des Lkw abgesenkt. Sie hat sich dort bewährt, wo eine Lösung zum schnellen Verladen benötigt wird. Klappkeil-Ladebrücken sind sehr robust und können bei kleinen bis mittleren Höhendifferenzen auch für die längsseitige Be- und Entladung von Lkw eingesetzt werden. Vorschub-Ladebrücken hingegen arbeiten mit sogenannten Vorschublippen. Sie bieten den Vorteil, dass sie stufenlos an die Ladefläche des Lkw herangefahren werden können. Damit ermöglichen sie eine präzise Anbindung des Lkw ans Gebäude bei optimaler Nutzung der Ladefläche. Bei diesen Systemen geht der Trend in Richtung Flexibilität und Gesundheitsschutz. So verspricht die Vorschub-Ladebrücke HTLV-3 von Hörmann hohe Flexibilität beim täglichen Einsatz. Mit ihr können gleichermaßen Lkw und Lieferwagen an derselben Rampe be- und entladen werden. Dies wird über einen dreiteiligen Vorschub ermöglicht, der durch Umschalten an der Steuerung den schmaleren Mittelteil des Vorschubs ausfahren lässt. Bei Crawford steht der Gesundheitsschutz der Mitarbeiter im Fokus. So sollen sich mit dem Einsatz der Teledock-Autodock-Vorschub-Ladebrücke Stöße und Lärm vermeiden lassen, die sonst beim Überfahren des Brückenabsatzes mit Flurförderfahrzeugen entstehen. Erreicht wird dies durch ein Vorschubteil, das nahtlos und ohne spürbaren Niveau-Unterschied aufliegt. Doch nicht nur die Wirbelsäule und die Ohren des Staplerfahrers werden geschont, auch Transportschäden an der Ware und der Verschleiß am Flurförderzeug sollen sich reduzieren. Auch beim Tor gibt es verschiedene Konzepte: Sektionaltore, Rolltore, Falttore, Schiebetore oder Schnelllauftore. Unabhängig davon, welches Tor benötigt wird, sind dessen Abmessungen zu beachten. Diese hängen zum einen von den Maßen und der Art der Güter und zum anderen von denen der Lkw ab. Nach europäischer Norm schwankt die Breite von Lkw zwischen 2500 und 2600 Millimetern, die Höhe variiert zwischen 3300 und 4000 Millimetern. Bei der Planung von Produktions- und Logistikhallen ist heute aufgrund steigender Energiepreise und Umweltschutzrichtlinien auf eine möglichst gute Wärmedämmung zu achten. Neben einer effektiven Dämmung der Wände hilft das passende Tor im Kampf gegen hohe Heizkosten. Bei den Toren geht es dabei nicht nur darum, Wärmeverluste nach außen, sondern bei Kühlhallen auch das Eindringen warmer Umgebungsluft nach innen zu vermeiden. Daher liegen Tore mit entsprechend guter Wärme- und Kälteisolierung im Trend. Kombi-Tore sparen Energie und Zeit Ein besonderes Problem sind dabei Verladestationen, die häufig von Flurförderfahrzeugen passiert werden. Um hier das Ausströmen erwärmter oder abgekühlter Luft zu minimieren, wurden thermoisolierende Schnelllauftore entwickelt, wie sie zum Beispiel von Hörmann, Loading Systems oder von der Nani Verladetechnik angeboten werden. Mit einer Öffnungsgeschwindigkeit von bis zu drei Metern pro Sekunde sind sie schnell genug, um sich nähernde Fahrzeuge ungehindert passieren zu lassen. Sie stehen dabei nur so lange offen wie nötig. Im geschlossenen Zustand bieten ihre Lamellen eine gute Isolierung. Kommt es nicht auf die Öffnungsgeschwindigkeit, sondern mehr auf den betrieblichen Schutz an, sind Sektionaltore die erste Wahl. Auch sie gibt es zur Verminderung von Energieverlusten als wärmegedämmte Tore (nach EN 13241-1). Sie haben meist einen Kern aus Polyurethan-Schaum. Zur zusätzlichen Isolierung verfügen die neuen doppelwandigen ThermoFrame-Tore von Hörmann über eine thermische Trennung von Zarge und Mauerwerk. Stehen Sicherheit und häufige Durchfahrten gleichrangig auf der Wunschliste, ist eine Kombination aus Roll- und Sektionaltor die Lösung. Das Schnelllauftor ist dabei von außen betrachtet hinter dem Sektionaltor eingebaut. Während der Arbeitszeit bleibt das Sektionaltor geöffnet, während das Schnelllauftor für schnelle Betriebsabläufe und Zugluftminimierung sorgt. Bei Geschäftsschluss verschließt das Sektionaltor die Halle einbruchsicher. Diese Kombination sorgt für einen guten Kompromiss zwischen sicherheitstechnischen und energetischen Anforderungen. Wer beides in einem Tor vereinen möchte, wird bei Loading Systems fündig. Die Zwei-in-Eins-Kombination aus Schnelllauftor und sektionalem Deckenlauftor sorgt für Einbruchsicherheit und schnellen Warenfluss. Gleichbedeutend mit der Minimierung von Energieverlusten steht bei jedem Hersteller auch die Steuerungstechnik der Tore im Fokus der Entwicklung. Sie wird meist kundenindividuell erarbeitet, um die Sicherheitsanforderungen der jeweiligen Warenflussprozesse sowie die damit verbundenen Öffnungsfrequenzen berücksichtigen zu können. So lassen sich heute bei allen Herstellern Toröffnungen durch Handsender, Handtaster, Induktionsschleifen, Infrarot- oder Radarsensoren sicher auslösen oder verhindern. Weitere Konzepte, um Energieverluste, zum Beispiel in Kühlhäusern, zu vermeiden und Wetterschutz zu bieten, sind Türabdichtungen. Je nach System lässt sich der Heizwärmebedarf um bis zu 30 Prozent reduzieren. Die Torabdichtungsprogramme der Firmen Koch, Hörmann, IVS und Loading Systems bieten dabei viele Möglichkeiten zur Abstimmung auf die verschiedenen Fahrzeugtypen und Güter. Prinzipiell lassen sich dabei Kissentorabdichtungen, Planentorabdichtungen, Planentorabdichtungen mit Schaumkern, Wulstabdichtungen und aufblasbare Kissentorabdichtungen unterscheiden. Kissentorabdichtungen bieten den Vorteil, dass sie beinahe universell einsetzbar sind. Ihr Nachteil ist, dass die Abmessungen der andockenden Fahrzeuge nur geringe Unterschiede aufweisen dürfen. Bei einigen Systemen kann Außenluft unter dem Lieferfahrzeug hindurch in die Verladezone hereinströmen. Bei Koch wird dieses Problem durch ein zusätzlich angebrachtes, unteres Querkissen gelöst. Möglichst dicht ran an den Lkw Planentorabdichtungen sind breit einsetzbar und eignen sich insbesondere für Beund Entladerampen, an denen viele verschiedene Fahrzeuge abgefertigt werden müssen. Sie passen sich auch den Bewegungen des Fahrzeugs beim Verladen an. Planentorabdichtungen bestehen meist aus zwei Seiten- und einer Kopfplane. Wichtig für die Qualität ist die richtige Kombination aus Stabilität und Flexibilität. Beim Andocken des Lkw muss die Plane nachgeben können, ohne Gefahr zu laufen, zu reißen. Entscheidend ist hier die Rahmenkonstruktion. Verwindungsfähige Lenkarmbeziehungsweise Scherenarmkonstruktionen verhindern dabei Schäden. Scherenarmkonstruktionen sind besonders belastbar und eignen sich daher auch für Ausführungen mit größerer Tiefe. Planentorabdichtungen mit Schaumkern in den Seitenplanen werden dort eingesetzt, wo besonders strapazierfähige Abdichtungen benötigt werden. Auch sie können sich gut den Bewegungen des Fahrzeugs beim Verladen anpassen, da die vertikalen Schürzen durch spezielle Lamellen an die Außenseiten der Fahrzeuge und Wechselbrücken angepresst werden. Zusätzlich wird durch den Schaumkern eine gute Isolierung erreicht. Wulstabdichtungen werden meist in der Lebensmittel- oder Pharmalogistik eingesetzt, damit kein unerwünschter Luftaustausch stattfindet. Sie bestehen aus einer beschichteten Gewebeplane mit ummanteltem Schaumstoff. Sie haben die gleichen Eigenschaften wie Kissentorabdichtungen. Ladebrücken sind Kältebrücken Um Wärmeverlusten vorzubeugen, einen hygienischen Transport oder geschlossene Kühlketten zu ermöglichen, sind aufblasbare Kissentorabdichtungen die ideale Lösung. Sie passen sich vollständig an jede Lkw-Kontur und -Größe an. Erreicht wird dies durch einen Ventilator, der die Kissen in kürzester Zeit aufbläst. Durch den zusätzlichen Einsatz des DOBO-Systems (Docking Before Opening) von Hörmann können Temperaturverluste noch weiter verringert werden. Das System ermöglicht ein Andocken mit geschlossener Ladetür an der Verladestation. Erst wenn die aufblasbare Torabdichtung das Fahrzeug dreiseitig abgedichtet hat, öffnet sich das Tor des Lagers. Neben der Torabdichtung trägt zum Energiesparen auch die Ladebrücke bei. Sie ist häufig die thermische Achillesferse von Hallen, da die Stahlkonstruktion unter dem Tor nach außen offen ist. Die mehrere Quadratmeter große Oberfläche im Halleninneren kann dann wie eine Kältebrücke wirken. Eine konstruktive Lösung der Firma Crawford schafft hier seit Kurzem Abhilfe. Die Überladebrücke Teledock Isodock ist hinter einem gut isolierten Sektionaltor angebracht und bei Nichtgebrauch vollständig in das Gebäudeinnere zurückgezogen. Durch diese beiden Maßnahmen hat die wärmeleitende Ladebrücke keinen Kontakt mehr mit der kalten Außenluft und das Gebäude bleibt vollständig geschlossen. Ein vergleichbares System bietet auch die Firma IVS an. Einparkhelfer aus Stahl Neben der Minimierung von Energieverlusten konzentrieren sich die Hersteller auf die Sicherheit ihrer Verladestationen. Sie beginnt bereits bei der Planung. Hier sind zunächst die Fahrergewohnheiten zu berücksichtigen. Für viele Lkw-Fahrer ist es oft einfacher und übersichtlicher, rückwärts im Uhrzeigersinn an die Verladestation heranzufahren. Um das Rangieren und Andocken an die Verladestation zu erleichtern, können spezielle Einparkhilfen wie Radführungen auf der Fahrbahn oder sensorgestützte Ampelanlagen im Torbereich installiert werden. Um die Unfallgefahr weiter zu senken, empfiehlt sich ein Rammschutz. Arnold bietet hier ein breites Portfolio an Lösungen - vom einfachen Gummipuffer über Polyethylen-Anschlagpuffer und Anfahrschutz bis zum patentierten Federstahlpuffer. Plötzliches Wegrollen oder vorzeitiges Abfahren des Lkw von der Verladestelle kann zu schweren Personen- und Sachschäden führen. Daher hat der Anlagenbetreiber dafür Sorge zu tragen, dass Verladevorgänge ausschließlich mit gesicherten Fahrzeugen stattfinden. Für diesen Zweck bietet Arnold-Verladesysteme ein modulares Sicherheitssystem an, das wirkungsvoll und zuverlässig vor der Gefahr des Wegfahrens oder Wegrollens schützt. Das ARS (Anti-Roll-System) ist derzeit eines der innovativsten Produkte auf dem Markt. Dabei handelt es sich um eine stationäre, in den Boden integrierte Standsicherung. Sie besteht aus acht pneumatisch gesteuerten Radkeilen, die nach dem Andocken des Lkw hochfahren. Selbst seitlich verspoilerte Fahrzeuge lassen sich mit ARS sicher arretieren. Anbieter* Altec www.altec-singen.deArnold Verladesysteme www.arnold-verladesysteme.comButt www.butt.deCrawford www.crawfordsolutions.deEfaflex www.efaflex.comFriedrich Sailer www.friedrich-sailer.deHörmann www.hoermann.deITB Industrietorbau www.itb-tore.deIVS Industrietore & Verladetechnik www.turboverladung.deKeroll Kerger www.keroll.deKoch www.koch-lagertechnik.deLoading Systems www.loading-systems.deMBW-Maschinenbau www.mbwi.deMeyer-Tonndorf www.meyer-tonndorf.deNani Verladetechnik www.nani.dePromstahl www.promstahl.deJürgen H. Schrader Stahlbau & Verladetechnik www.schrader-verladetechnik.deStertil Verladetechnik www.stertil.deC. Teckentrup www.c-teckentrup.deZuccaro Montagetechnik & Metallbau www.zuccaro.de*Auswahl

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