Lelystad. Der niederländische Logistikdienstleister AB Transport Group hat sich mit der Einführung einer Vier-Tage-Arbeitswoche für Lkw-Fahrer gegen den Widerstand von Gewerkschaften, Betriebsrat und Fahrern durchgesetzt. Der bis zuletzt zögerliche Betriebsrat schloss sich jetzt einer Vereinbarung an, die die Gewerkschaften FNV und CNV mit der Unternehmensleitung ausgehandelt hatten. Die Vier-Tage-Arbeitswoche, die AB Transport im Januar für Lkw-Fahrer seiner Futtermittelabteilung AB Texel Feed Transport eingeführt hatte, bleibt dadurch bestehen.
Gericht wies Klage zurück
Entscheidend für das Einlenken der Gewerkschaften und des Betriebsrats war nach Angaben des niederländischen Fachmagazins „Logistiek“ ein Gerichtsurteil. Ende Januar war die Klage des Betriebsrats gegen die Einführung der Vier-Tage-Woche vor Gericht zurückgewiesen worden. Daraufhin ließen die Gewerkschaften von ihrem Vorhaben ab, gegen AB Transport vor Gericht zu ziehen, und kehrten an den Verhandlungstisch zurück. Den ausgehandelten Vereinbarungen schloss sich der Betriebsrat dann nach einigem Zögern an.
Den Fahrern wird in den Vereinbarungen eine 48-Stundenwoche garantiert, so dass ihre finanziellen Einbußen nicht zu hoch ausfallen. Höchstens alle drei Wochen sollen sie eine „zerstückelte“ Arbeitswoche haben, zusätzlich anfallende Reisekosten sollen erstattet werden. Arbeiten an Samstagen soll freiwillig bleiben. Diese Regelungen gelten für drei Jahre. „Das ist ein schönes Beispiel von Gewerkschaftsarbeit mit einem guten Ergebnis, mit dem jeder gut leben kann“, kommentierte CNV-Unterhändlerin Linda Slagter gegenüber „Logistiek“.
Vier-Tage-Woche kommt Kundenwünschen entgegen
AB Tranport-Direktor Andriaan Vis zeigte sich ebenfalls zufrieden. Es sei sowohl für die Fahrer als auch für die Kunden gut, dass man sich mit den Gewerkschaften und dem Betriebsrat auf ein System habe einigen konnte. „Unsicherheit nützt niemandem“, sagte Vis.
AB Transport hatte die Vier-Tage-Woche für Lkw-Fahrer seiner Futtermittelabteilung eingeführt, um nach eigenen Angaben Kundenwünschen zu entsprechen. Durch die geänderten Arbeitszeiten werde es dem Unternehmen möglich, auch an Samstagen Produkte zu den Kunden zu liefern, hieß es als Begründung. (kw/jt)