Rosenheim. Bei den Planungen zu einer neuen Bahnstrecke im Inntal ist das Raumordnungsverfahren der Regierung von Oberbayern abgeschlossen. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW), Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU), Oberbayerns Regierungspräsidentin Maria Els und der Bahn-Konzernbevollmächtigte Klaus-Dieter Josel wollen die Ergebnisse am Donnerstag in Rosenheim vorstellen, wie das Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte.
Zu den fünf Vorschlägen der Deutschen Bahn für eine mögliche Trassenführung waren laut Regierung von Oberbayern rund 30.000 Einwendungen von Bürgern sowie etwa 100 von Behörden, Institutionen und Organisationen eingegangen.
Im nächsten Schritt ist die Deutsche Bahn am Zug. Sie will einen konkreten Trassenvorschlag für den sogenannten Brenner-Nordzulauf vorlegen. Die Einwendungen haben dabei keine bindende Wirkung.
Viel Widerstand aus der Region
Das Projekt stößt in der Region auf viel Widerstand. Die meisten Kommunen hatten alle fünf Varianten abgelehnt. Auch der Kreistag von Rosenheim – die Neubaustrecke verläuft weitgehend im Landkreis Rosenheim – hatte sich gegen alle fünf Vorschläge ausgesprochen. Etwa die Gemeinde Flintsbach sah aber eine Variante als notfalls möglich an: Eine Neubaustrecke östlich von Rosenheim wäre möglicherweise raumverträglich, wenn sie weitgehend untertunnelt würde.
Die Gegner – darunter Umweltschützer und Bürgerinitiativen – fordern statt des Neubaus die Modernisierung der bestehenden Gleise und haben Gutachten vorgelegt, die davon ausgehen, dass das sogar die bessere Lösung wäre. Anwohner im ohnehin verkehrsbelasteten Inntal fürchten mit dem Neubau eine jahrelange Baustelle und noch mehr Verkehr.
Der Brenner-Nordzulauf soll die Kapazitäten zum künftigen Brenner Basistunnel erweitern, an dem in Italien und Österreich gebaut wird. Damit sollen etwa ab 2030 mehr Güter auf die Schiene kommen. (dpa/ja)