Duisburg. Die Duisburger Hafen AG (Duisport) hat sich am Leipziger Bahntechnologie-Unternehmen CargoBeamer beteiligt. Beide Unternehmen engagieren sich gemeinsam für die Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf die Schiene.
„Wer mehr Verkehr von der Straße verlagern will, der muss insbesondere Sattelauflieger auf die Schiene bringen. CargoBeamer bietet hier dank seiner Umschlagtechnologie eine erstklassige Lösung. Sie hat sich zum wegweisenden Konzept für umweltfreundliche und nachhaltige Verkehrskonzepte entwickelt“, betont Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG.
Bereits seit 2019 läuft eine Kooperation zwischen den beiden Unternehmen. Jetzt haben die Gesellschafter von Duisport auch den Einstieg in eine Kapitalbeteiligung bei CargoBeamer genehmigt.
Über CargoBeamer
CargoBeamer ist ein vollautomatisches System, das in erster Linie für den Schienentransport von kranbaren und nicht kranbaren Sattelaufliegern ausgelegt ist. Es besteht aus speziellen Eisenbahnwaggons und entsprechend dafür ausgerüsteten Terminals. Das Be- und Entladen erfolgt, indem Sattelauflieger in spezielle Wannen gefahren und abgestellt werden, die dann horizontal und komplett automatisiert mitsamt den Sattelaufliegern in den wartenden Zug verschoben werden. So werde laut Unternehmen das komplette Be- und Entladen eines Güterzuges mit bis zu 36 Waggons nach Unternehmensangaben in weniger als 20 Minuten ermöglicht. Der Vorgang werde komplett digital gesteuert. Die CargoBeamer-Waggontechnik sei auch voll kompatibel mit den im klassischen Kombinierten Verkehr weit verbreiteten Kränen und Reachstackern.
Duisport hat nach eigenen Angaben bereits damit begonnen, sein Angebot im trimodalen Güterumschlag im Binnenland mit ersten CargoBeamer Zügen auszuweiten. Das CargoBeamer-System könne nicht nur Sattelauflieger, sondern auch typische intermodale Einheiten transportieren.
Gemeinsame Zukunftsvision
Gemeinsam arbeiten CargoBeamer und Duisport auf einen digital automatisierten Umschlag für Sattelauflieger von der Straße auf die Schiene hin. Kombiniert mit robotisierten Warenzentren und der elektromobilen Verteilung von Gütern auf der Letzten Meile, soll in Nordrhein-Westfalen ein nachhaltiges Transportnetzwerk entstehen. Wichtiger Baustein für diese Entwicklung soll ein gemeinsames Terminalprojekt auf Basis der CargoBeamer-Infrastruktur werden. Dabei will man mit der „CBoxx“ einen robotisiert be- und entladbarer Hochvolumen-Bahncontainer integrieren und damit ein leistungsfähiges Angebot für LTL-/LCL-Volumen (Frachtmengen mit Stückgrößen unterhalb eines gesamten Sattelaufliegers beziehungsweise Containers) auf den Markt bringen. (sn)
Martin Menner