Berlin. Nicht nur bestehende Strecken pflegen, sondern auch neue bauen: Mit Blick auf die Bundestagswahl im Herbst haben acht Verbände aus der Bahn-Industrie die künftige Bundesregierung schon jetzt aufgefordert, mehr Geld und mehr Aufmerksamkeit für den Ausbau und die Digitalisierung der Bahn-Infrastruktur aufzuwenden. „Die nächste Bundesregierung muss der klimaschonenden Schiene Vorfahrt vor anderen Verkehrsträgern geben“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer des Interessenverbands Allianz pro Schiene. Nur mit dieser Priorisierung könne Deutschland seine Klimaverpflichtungen im Verkehr erfüllen.
Konkret müsse der Bund die Mittel für den Neu- und Ausbau des Schienennetzes spätestens in zwei bis drei Jahren auf mindestens drei Milliarden Euro jährlich erhöhen. Es brauche zudem konkrete Zwischenschritte auf dem Weg zum sogenannten Deutschlandtakt. „Für jede einzelne Etappe muss der Bund den nötigen Infrastrukturausbau finanziell absichern“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Branchenverbände, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Digitalisierung des Bundesschienennetzes bis 2035
Bis zum Jahr 2035 solle das gesamte Bundesschienennetz digitalisiert sein. Dazu gehöre auch ein verbessertes Angebot für die Kunden wie etwa digitale Fahrpläne in Echtzeit sowie Informationen zu Auslastungen. Beim generellen Ausbau der Infrastruktur in Deutschland müsse die Schiene zudem bevorzugt werden. „Die Schiene muss beim Neu- und Ausbau von Verkehrsinfrastruktur Priorität im Bundeshaushalt bekommen und mindestens zwei Drittel dieses Etats erhalten“, fordern die Verbände.
In vielen Punkten sei Deutschland schon gut vorangekommen. Die Branche lobt etwa das Klimaschutzprogramm 2030 sowie verschiedene Pläne etwa zur Erhöhung des Schienenanteils am Güterverkehr. Nun gehe es um die Umsetzung dieser Pläne. (dpa)