Berlin. Sigrid Nikutta, Vorstandsvorsitzende von DB Cargo, hat beim 14. BME/VDV-Forum Schienengüterverkehr erneut die Bedeutung des Einzelwagenverkehrs für die Schiene hervorgehoben. Die Veranstaltung, die am 20. Januar stattfand, stand unter dem Motto „Verkehrsverlagerung aktuell – von der Idee zur Verwirklichung“ und wurde digital abgehalten. Laut Nikutta habe der Einzelwagenverkehr zu Unrecht lange Zeit ein Schattendasein geführt, doch sei er „essentiell, aber längst nicht kostendeckend“. Deshalb müsse er unterstützt werden.
„Ich freue mich, dass wir die Anlagenpreisförderung bekommen haben und dass sich auch die Bundesregierung zum Einzelwagenverkehr als Rückgrat des Schienengüterverkehrs bekannt hat“, sagte Nikutta. Mit der Anlagenpreisförderung wird das Zusammenstellen von Zügen durch den Staat mit jährlich 40 Millionen Euro unterstützt. „Alles andere als ein Ausbau führt zum Niedergang“, warnte die DB Cargo-Chefin. Immerhin würden 50 Prozent der Stahltransporte im Einzelwagenverkehr abgewickelt. 12.000 Züge seien pro Woche unterwegs, das mache 18 Prozent des gesamten Schienengüterverkehrs aus.
Nikutta sieht großes Wachstumspotential für den kombinierten Verkehr
Außerdem bescheinigte sie dem kombinierten Verkehr „größtes Wachstumspotential in Europa“. 3000 Züge würden pro Woche allein für DB Cargo fahren. „Über die Verkehrsverlagerung in Deutschland wird auch in den Terminals Europas entschieden“, sagte Nikutta. In diesem Bereich werde sich die Deutsche Bahn, gemeinsam mit Kombiverkehr, künftig noch stärker engagieren.
„Wir erleben gerade zum zweiten Mal Kontrollen und Personalwechsel an den Grenzen. Da zeigen wir, wie gut wir umgehen können mit der Situation“, sagte Nikutta. Pro Woche seien derzeit 20.000 Züge des Unternehmens unterwegs, die 22 Millionen Lkw-Fahrten ersetzen würden. „Wir sind existentiell für Deutschland und Europa“, so Nikutta. Deshalb muss nach ihrer Ansicht stärker für den Transport mit der Eisenbahn geworben werden. (ms/sn)