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Trendwende bei der Entwicklung von Löhnen und Gehältern

11.10.2024 13:14 Uhr | Lesezeit: 3 min
Gehaltsabrechnung mit Geldscheinen
Gehälter stiegen in diesem Jahr nur gering
© Foto: Stockfotos-MG/ AdobeStock

Laut Lurse Studie fielen Gehaltserhöhungsbudgets 2024 deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Auch für 2025 ist mit einem schwächeren Anstieg zu rechnen.

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Die multiplen Krisen der vergangenen Jahre - Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und die daraus folgende Inflation - in Verbindung mit dem Fachkräftemangel haben Löhne und Gehälter bis 2023 deutlich stärker ansteigen lassen als in den Vorjahren. Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Lurse zur Gehaltsentwicklung lässt nun eine Trendwende erkennen: Die Erhöhungsbudgets 2024 lagen spürbar unter denen von 2023 und werden auch im kommenden Jahr weiter zurückgehen.

Für die jährlich aufgelegte Studie "Trends in Vergütung und HR" hat Lurse im Sommer 238 deutsche Unternehmen zur tatsächlichen Einkommensentwicklung im laufenden und zu den geplanten Erhöhungsbudgets für das kommende Jahr befragt. In der Studie sind alle für Deutschland relevanten Branchen vertreten - vor allem IT- und Telekommunikationsdienstleister, Versicherungen, Banken, Chemie- und Pharmaunternehmen, Fahrzeug-, Maschinen- und Anlagenbauer sowie Hersteller von Elektronik- und Elektrotechnik. Die meisten davon sind große Mittelständler oder Konzerne: 59 % beschäftigen mehr als 1.500 Mitarbeitende und erzielen über 500 Mio. Euro Jahresumsatz. Mehr als die Hälfte (54 %) sind tarifgebunden. Lurse differenziert bei der Auswertung der Daten zudem nach Wirtschaftszweigen und unterschiedlichen Mitarbeitergruppen.

Gehälter stiegen 2024 insgesamt schwächer als erwartet

"In unserer Studie zeichnet sich - insbesondere durch die nun abnehmende Inflation - ein klarer Trend ab", erklärt Maximilian Evers, Partner bei Lurse. "Weniger Unternehmen sind bereit, die Gehälter über das übliche Maß hinaus anzuheben. Gleichzeitig verzeichnen wir einen Anstieg der Unternehmen, die aufgrund der gegenwärtigen wirtschaftlichen Unsicherheit geringere Gehaltserhöhungsbudgets planen als in den Vorjahren." 

Die geplanten Erhöhungsbudgets sind schon von 2023 auf 2024 leicht gesunken: von 4,2 % auf 4,1 % bezogen auf alle Mitarbeitergruppen.

Tatsächlich realisiert wurden im vergangenen Jahr jedoch Gehaltssteigerungen von durchschnittlich 4,4 %. Im laufenden Jahr waren es dagegen 3,9 % - eine deutliche Abschwächung. Die Gesamterhöhungsbudgets lagen 2024 leicht unter Plan, je nach Gehaltsgruppe zwischen 0,1 und 0,3 Prozentpunkten. Im Top Management haben sich die Entgelte 2024 um 3,7 % erhöht, im Bereich Management/Experten um 3,8 %, bei angestellten Fachkräften um 4,0 % und bei gewerblichen Fachkräften um 4,1 %. Signifikant niedriger als im Durchschnitt fielen die Gehaltszuwächse im Top Management (2,8 %) und bei den Führungskräften (3,2 %) der Automotive- und verwandten Branchen aus. Bei Unternehmen mit bis zu 500 Mio. Euro Umsatz in Deutschland fielen die Gehaltserhöhungen 2024 mit 4,2 % deutlich stärker aus als im Durchschnitt, wobei die Erhöhungen in jeder Mitarbeitergruppe 0,2 bis 0,4 Prozentpunkte über dem Schnitt liegen.

Bemerkenswert auch: Erhöhte 2023 noch mehr als die Hälfte der Unternehmen die Gehälter stärker als üblich, waren es 2024 nur noch etwas über ein Viertel (27 %). Als Gründe dafür werden vor allem die Inflation und der Fachkräftemangel genannt. Fast ein Fünftel der Studienteilnehmenden (19 %) gab an, 2024 geringer als üblich erhöht zu haben. Als häufigster Grund dafür wurde mit 58 % der Nennungen die wirtschaftliche Situation angegeben.

Trend setzt sich 2025 fort

"Auf Basis der Studienergebnisse lässt sich für 2025 ein durchschnittliches Gesamterhöhungsbudget von 3,7 % über alle Branchen und Beschäftigtengruppen hinweg prognostizieren", sagt Maximilian Evers. "Dies stellt einen leichten Rückgang im Vergleich zu den tatsächlich realisierten Werten des laufenden Jahres und insbesondere den Planwerten des Vorjahres dar."

Die geplanten Gesamterhöhungsbudgets für die anstehende Gehaltsrunde fallen je nach Branche sehr unterschiedlich aus. Mit den stärksten Zuwächsen (4,4 %) rechnen die Befragten im Bereich Pharma, Chemie und Mineralölverarbeitung. Mit deutlichem Abstand (3,6 %) folgen die Hersteller von Elektrotechnik, Elektronik und Halbleitern sowie Automotive- und verwandte Unternehmen. IT- und Telekommunikationsanbieter planen Steigerungen von 3,3 %. Die niedrigsten Budgetplanungen (3,0 %) gibt es laut der Studie bei Versicherungen, Banken, Wirtschaftsprüfern, Beratungs- und Consulting-Firmen.

Für das nächste Jahr sind zudem deutlich mehr Nullrunden vorgesehen als 2024 geplant sowie realisiert wurden. Ausgenommen davon sind nur die Budgetplanungen für die gewerblichen Fachkräfte. "Viele Unternehmen, die keine Erhöhungen vorsehen, setzen auf die verbleibende Inflationsausgleichsprämie, um den Herausforderungen der aktuellen Marktlage zu begegnen", so Maximilian Evers. "Alle diese Entwicklungen verdeutlichen die strategischen Überlegungen der Unternehmen in einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld."

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