München. Immer wieder fallen ganze LKW-Ladungen in Frachtenbörsen der organisierten Kriminalität zum Opfer, verschwinden Waren im Wert von mehreren Tausend Euro auf Nimmerwiedersehen. Die Täter verwenden oft gefälschte Konzessionen – Firmenbuchauszüge und Versicherungspolicen von tatsächlich existierenden Unternehmen.
Vorsätzliche Täuschung in Frachtenbörsen ist nur schwer zu erkennen. Viele Spediteure führen zwar Plausibilitätsprüfungen durch, bevor sie Frachtführer beauftragen. Die Betrüger werden aber immer raffinierter. „Bildbearbeitungsprogramme ermöglichen es heute, auf relativ einfache Weise die wichtigsten Papiere nachzumachen und sich dadurch das Vertrauen potentieller Kunden zu erschleichen", erklärt Tobias Krüger, Leiter Vertrieb und Unternehmenskommunikation beim Münchner Versicherungsmakler Schunck.
Deshalb besitzen seit diesem Jahr alle Versicherungsbestätigungen von Schunck einen QR-Code. Das Pixel-Quadrat kann ein Disponent laut Krüger mithilfe einer beliebigen Smartphone-App zum QR-Code-Scannen über die Kamera des Geräts auslesen und landet daraufhin auf einer Internetseite des Versicherungsmaklers. Dort müsse er zur Sicherheit noch eine PIN-Nummer eingeben, die sich unterhalb des QR-Codes befinde. „Danach sieht man, für welches Unternehmen die Versicherungsbestätigung ausgestellt wurde", erklärt der Leiter Vertrieb und Unternehmenskommunikation.
Ein auftraggebender Unternehmer kann so innerhalb weniger Sekunden prüfen, ob das Schriftstück, das er in Händen hält, mit der von Schunck erstellten Versicherungsbestätigung übereinstimmt. „Damit können wir die Sicherheit bei der Vergabe von Transportaufträgen über Frachtenbörsen noch einmal erhöhen und erleichtern es unseren Kunden, sich als vertrauenswürdiger Geschäftspartner auszuweisen", verspricht Krüger. Der neue Service ist nicht an eine bestimmte Frachtenbörse gebunden. (ag)