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Rundfunkabgabe: Spedition Krage zahlt 2588 statt 1728 Euro

16.01.2013 11:43 Uhr
Rundfunkabgabe: Spedition Krage zahlt 2588 statt 1728 Euro
Die neue Abgabe für Rundfunkgeräte belastet manche Unternehmen stärker als bisher
© Foto: Fotolia/Serggod

Für das mittelständische Unternehmen enthält der aktuelle Abgabenbescheid eine böse Überraschung. Auch der VDA kritisiert Mehrbelastung von Unternehmen.

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Hannover. Verärgert über die gestiegenen Rundfunkgebühren nach der Reform des Rundfunkbeitrags zeigt sich Mathias Krage, Mitinhaber der Spedition Krage in Hannover-Langenhagen. Weil die neue Rundfunkgebühr nach den neuen Regelungen unter anderem die Anzahl von Fahrzeugen in Unternehmen berücksichtigt, muss der Unternehmer deutlich mehr bezahlen als in der Vergangenheit. Allein für die Niederlassung Hannover Langenhagen mit 25 Fahrzeugen werden laut Abgabenbescheid für 2013 nun 2588 statt bisher 1728 Euro fällig, rechnet Mathias Krage vor, der gleichzeitig Präsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) ist.

Systematisch untersucht hat der Verband laut Krage die Mehrbelastungen nicht, doch sei davon auszugehen, dass es anderen Spedition mit eigenen Fahrzeugen und mehren Niederlassungen ähnlich ergehe. Bereits im Vorfeld hatte der Verband zusammen mit anderen Wirtschaftsverbänden gegen die Reform protestiert und in einer Stellungnahme zum Arbeitsentwurf des fünfzehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag Änderungsbedarf angemeldet.

In einem Beitrag der Tageszeitung „Die Welt“ wird Krage mit den Worten zitiert: „Beim Geldeintreiben sitzen ARD und ZDF immer in der ersten Reihe. Die Intransparenz mit der öffentlich-rechtliche Sendeanstalten das Geld der Gebührenzahler ausgeben, ist unerträglich.“

Weil sich die neue Rundfunkgebühr geräteunabhängig unter anderem nach der Anzahl der Mitarbeiter, Betriebsstätten und Fahrzeugen bemisst, sind Unternehmen mit vielen Filialen oder großen Fuhrparks besonders von Kostensteigerungen betroffen. Die Drogeriekette Rossmann will gegen die neue Rundfunkabgabe klagen. Der Grund: Es sieht sich benachteiligt wegen seiner vielen Filialen. Statt vorher 39.500 Euro pro Jahr soll das Unternehmen jetzt plötzlich mehr als 200.000 Euro zahlen.

VDA kritisiert Gebührenmodell und fordert Überarbeitung

Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat sich am Mittwoch zu Wort gemeldet und fordert eine Überarbeitung des Systems: „Viele Unternehmer sind zu recht verärgert über drastische Mehrbelastungen“, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann. Die deutsche Wirtschaft habe wiederholt gefordert, dass das neue Gebührenmodell für die Unternehmen aufkommensneutral bleiben müsse. „Diese Bedenken wurden leider in den Wind geschlagen. Die Rundfunkkommission muss daher so bald wie möglich eine Überarbeitung dieses fehlerhaften neuen Systems angehen“, forderte Wissmann.

Auch Betriebe der Automobilindustrie, seien mit teilweise massiven Abgabenerhöhungen konfrontiert. Bei einer Stichprobe unter 159 Unternehmen gaben nach Informationen des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) 56 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie mehr bezahlen müssen als bisher – fast die Hälfte davon sogar das Doppelte oder mehr als das Doppelte. Nur 13 Prozent berichteten von einer Entlastung. (diwi)

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KOMMENTARE


Albert D

16.01.2013 - 12:54 Uhr

Jeder Haushalt muss jetzt zahlen. Damit hat bereits jeder, der in Deutschland eine Wohnung hat, automatisch seine Abgabe bezahlt. Sollte er Gelegenheit haben, am Arbeitsplatz ebenfalls Radio zu hören oder gar TV zu sehen, kann er das gleichzeitig nicht zu Hause tun, denn er ist ja am Arbeitsplatz. Wer jedoch z. B. als Hartz IV-Empfänger, warum auch immer, keine Arbeit hat und deswegen Radio und/oder Fernseher den ganzen Tag zu Hause nutzen kann und das womöglich auch intensiv tut, braucht nicht zu bezahlen, denn er ist nicht leistungsfähig genug. Somit bezahlen alle, die einen Arbeitsplatz haben und Geld verdienen praktisch doppelt. Zu Hause und ihr Unternehmen noch einmal für sie im Betrieb.


Hubertus Kobernus

16.01.2013 - 13:03 Uhr

Da soll er mal nicht stöhnen! Bei uns steigt der Beitrag von € 2.200,- auf € 7.500,-!! Da kommt Freude auf!


Rainer

16.01.2013 - 21:37 Uhr

Warum schließen sich nicht alle Firmen zusammen. Nur sie haben die Möglichkeit, das Gesetz für die Öffentlich Rechtlichen abzuschaffen. Die braucht keiner und wer diesen Verein braucht, kann ihn ja über ein Abo bezahlen. Bei anderen Sendern wird es doch auch gemacht. Dann werden nur die zur Kasse gebeten, die ohne den Verein nicht leben können. Es werden dann auch keine 8 Mrd mehr benötigt.


Wildgrube w.

21.01.2013 - 09:54 Uhr

Am 6.12.2010 habe ich zur Rundfunkgebühr den MP unseres Bundeslandes und unsere sogenannten Vertreter angeschrieben und auf diese Ungerechtigkeit hingewiesen. Am 12.01.2011 hat die Staatskanzlei geantwortet ...die Länder werden eine zeitnahe Evaluierung(was zeitnah auch immer ist) des Vertrages vornehmen. Die hätten - den polit. Wille vorausgesetzt - gleich vernünftige Regelungen treffen können, das wollte man aber nicht. Das was jetzt losgetreten wird, reicht keinesfalls aus, um eine Neuregelung zu bewirken. Mit den Argumenten von Albert D. bin ich schon damals von den hohen Herren abgewiesen worden.


Tiefflieger

21.01.2013 - 15:27 Uhr

Grundsatzfrage: Warum Bezahlen wir so unheimlich viel Gebühren. Um noch mehr Radio und Fernsehsender bzw. Programme zu haben, die wir gar nicht sehen/horen wollen oder um dem Sozialstaat das öffentliche Radio und Fernsehen in Stand zu halten? Vollig überholt, Abschaffung bzw. Minimieren ist die einzige richtige Lösung. Überall muss gespart werden, dies wäre ein sehr guter Anfang!


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