Hannover/Magdeburg. Niedersachsen will sich auf Bundesebene und bei der EU dafür einsetzen, begleitetes Fahren künftig schon ab 16 Jahren zu ermöglichen. Der Landtag stimmte am Mittwoch mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Vorschlag von SPD und CDU. „Junge Menschen brauchen mehr Fahrpraxis. Nur so wird sich die Zahl der Unfallopfer bei Fahranfängern weiter verringern“, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Gerda Hövel.
Damit das begleitete Fahren mit 16 möglich wird, muss aber erst die europäische Führerscheinrichtlinie geändert werden. Für ein gemeinsames Vorgehen auf europäischer-, Landes- und Bundesebene hat Niedersachsen bereits die Unterstützung von Brandenburg und Schleswig-Holstein.
Niedersachsen erneut Vorreiter beim begleiteten Fahren
Auch Abgeordnete von CDU und SPD im Landtag von Sachsen-Anhalt haben sich für das Begleitete Fahren mit 16 Jahren ausgesprochen. Die Landesregierung solle sich dafür einsetzen, dieses Modell auf Bundesebene und in Europa umzusetzen, forderte der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Frank Scheurell, am Donnerstag in Magdeburg. Auch die SPD sprach sich für eine Senkung des derzeitigen Mindestalters von 17 auf 16 Jahre aus. „Das ist absolut sinnvoll“, sagte Falko Grube, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Beim begleiteten Fahren dürfen sich Jugendliche, die vor ihrem 18. Geburtstag die Führerscheinprüfung bestanden haben, schon ans Steuer setzen – wenn ein Erwachsener dabei ist. Der Begleiter muss mindestens 30 Jahre alt sein, er muss seit mindestens fünf Jahren ohne Unterbrechung einen Führerschein besitzen und darf nur maximal einen Punkt in der Verkehrssünderdatei haben.
Niedersachsen war mit dieser Praxis bereits 2004 Vorreiter: Seitdem dürfen 17-Jährige dort in Begleitung eines fahrerfahrenen Erwachsenen Auto fahren, ehe sie mit 18 alleine unterwegs sind. Seit 2008 ist das begleitete Fahren mit 17 bundesweit möglich. (dpa/jt)