München. Die neue ISO 9001:2015 wurde am Mittwoch veröffentlicht. Ob seit dem Schlussentwurf (FDIS) noch etwas an der Norm geändert wurde, lässt sich aktuell nicht beurteilen, da die Fachexperten aktuell auf die finale Norm warten, um sie dahingehend prüfen zu können, teilt TÜV Rheinland gegenüber der VerkehrsRundschau mit.
Die ISO 9001 ist die meistverbreitete Norm, wenn es darum geht, die eigene Leistung zu belegen, Qualität international vergleichbar zu machen und eine Basis zu schaffen, um effizienter zu werden und seinen Service zu verbessern. Etwa die Hälfte aller Speditionen und Logistikdienstleister in Deutschland hat sich laut dem Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) nach diesem Standard zertifizieren lassen.
So, wie die Norm einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess innerhalb der zertifizierten Unternehmen fordert, wird sie auch selbst regelmäßig auf Aktualität überprüft. Die letzte Fassung stammt aus dem Jahr 2008 und war teilweise nicht mehr zeitgemäß. Mittlerweile kommen neue Technologien zum Einsatz und das Arbeitsumfeld in den Unternehmen ist komplexer geworden.
Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, sollten vor allem risiko- und prozessorientierte Ansätze noch stärker als bisher in der ISO 9001 Berücksichtigung finden. Nach dem Inkrafttreten der ISO 9001:2015 haben Unternehmen drei Jahre Zeit, um ihre QM-Systeme nach der neuen Version auditieren und zertifizieren zu lassen. Anschließend sind alle akkreditierten Zertifikate nach der alten Fassung ungültig. Wer nach der ISO 9001:2008 zertifiziert ist, kann die Lücken zur neuen Norm laut dem TÜV Rheinland mittels einer Schwachstellenanalyse identifizieren lassen. (eh/ag/ks)