Gent. Belgische Behörden haben 14 Lkw des litauischen Transportunternehmens Arijus in Zeebrügge sowie 89 Lkw des niederländischen Logistikdienstleisters Vos Logistics in Pittem südlich von Brügge beschlagnahmt. In beiden Fällen geht es um den Verdacht des Sozialdumpings.
Dabei gehen die belgischen Inspektoren bei Arijus dem Verdacht nach, dass das Unternehmen regelmäßig Fahrer aus nichteuropäischen Ländern mit litauischen Verträgen ausstattet, um sie dann ausschließlich für die Rotterdamer Niederlassung von Arijus in westeuropäischen Ländern fahren zu lassen. Die Fahrer müssten zudem in den Kabinen der Lkw wohnen. Gegenüber niederländischen Medien gab Arijus an, noch keinen Anklagepunkt der Belgier zu kennen.
Vos Logistics sieht seine Geschäfte im Einklang mit Gesetzen
Bei dem europaweit aktiven Vos Logistics wollen die belgischen Behörden dem Einsatz von polnischen Fahrern nachgehen, wie der CEO von Vos Logistics, Frank Verhoeven, dem niederländischen Online-Fachmagazin TTM.nl sagte. Der Verdacht steht im Raum, dass Vos die Fahrer nur für Fahrten in Westeuropa einsetzt, obwohl die Fahrer bei der polnischen Niederlassung von Vos Logistics angestellt sind. „Wir haben schon Kontakt zu den belgischen Behörden aufgenommen, um die Sache zu klären“, gab Verhoeven an.
Der CEO betont, dass die Fahrten der polnischen Fahrer und der 89 beschlagnahmten Lkw von Polen aus organisiert werden und kein Missbrauch vorliege. Vos Logistics lege Wert darauf, die Vorschriften der Transportgüterbranche einzuhalten. „Wir wollen die Angelegenheit in aller Offenheit regeln“, lässt sich Verhoeven zitierten. Er geht davon aus, dass die beschlagnahmten Lkw bald wieder zur Verfügung stehen werden. (kw)
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Obiwanknobi
Karl-Johann MOSER