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Ifo-Institut fordert Abschaffung des Mindestlohns

10.11.2015 15:00 Uhr
Ifo-Institut fordert Abschaffung des Mindestlohns
Das Ifo-Institut stellt den Mindestlohn in Frage
© Foto: Fotolia/M. Schuppich

Nach Ansicht der Wirtschaftsforscher ist der Mindestlohn ein bedeutsames Einstellungshindernis für eine mögliche Beschäftigung von Flüchtlingen.

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Berlin. Das Ifo-Institut hat im Hinblick auf eine mögliche Beschäftigung von Flüchtlingen die Abschaffung des Mindestlohns gefordert. Dieser stelle ein bedeutsames Einstellungshindernis dar, betonte das Institut am Dienstag. Nach Ansicht der Wirtschaftsforscher müsse der Mindestlohn für alle jungen Arbeitnehmer ohne Qualifikation abgeschafft werden.

Viele Flüchtlinge seien schlecht ausgebildet, sagte Gabriel Felbermayr vom Ifo-Institut jetzt in Berlin. Über 40 Prozent der im Rahmen einer Erhebung befragten Industrie-Unternehmen aus Westdeutschland halten demnach Flüchtlinge nur als Hilfsarbeiter für potentiell gut verwendbar; auf dem Bau und im Handel in Westdeutschland sind es knapp unter 40 Prozent. Die Zahlen für Ostdeutschland liegen noch deutlich darunter. Im Schnitt aller Branchen des verarbeitenden Gewerbes halten 29 Prozent der Unternehmen den Mindestlohn für hinderlich, um Flüchtlinge zu beschäftigen. Besonders problematisch ist der Mindestlohn dabei für die Branchen im Osten. Hier halten im Handel und am Bau rund 60 Prozent der Firmen den Mindestlohn für ein Einstellungshindernis für Immigranten.

Kostenschätzung erhöht

Im Zuge dessen hat das Ifo-Institut seine Schätzung der Kosten der Flüchtlinge für den Staat erhöht. Man gehe unter der Annahme, dass bis zum Jahresende 1,1 Millionen Menschen nach Deutschland flüchten, nun von 21,1 Milliarden Euro allein für 2015 aus, hieß es in einer Mitteilung. „Das schließt Unterbringung, Ernährung, Kitas, Schulen, Deutschkurse, Ausbildung und Verwaltung ein“, führte Felbermayr an. Bislang hatte das Institut die Kosten für den Staat für die Unterbringung und Ernährung von 800.000 Menschen auf 10 Milliarden Euro für die ersten zwölf Monate geschätzt.

Nach Ansicht des Instituts sollten Flüchtlinge sofort arbeiten dürfen und parallel Deutschkurse belegen. Auch müssten die Hilfen für Flüchtlinge in den Nachbarländern Syriens massiv ausgebaut werden. Gleichzeitig müssten die Außengrenze des Schengen-Raumes gesichert werden. Eine wirksame Einreisekontrolle an der deutschen Grenze sei dazu nützlich. (sno)

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