Aachen. Durch den Einsatz von Smartphones geht es Falschparkern in Aachen stärker an den Geldbeutel. Fotos vom „Tatort" machten Einsprüche fast zwecklos, sagte der Leiter des Aachener Ordnungsamtes, Detlev Fröhlke. Tages-Falschparker würden entlarvt und müssten tiefer in die Tasche greifen. Mit dem Einsatz der Smartphones will die Stadt jährlich 80.000 Euro Kosten sparen und in Zukunft auch andere Ordnungswidrigkeiten wie „Wildpinkeln" verfolgen. Aachen ist nach eigenen Angaben die erste größere Stadt, die Smartphones fürs Knöllchenschreiben nutzt.
Machten Politessen bisher nur im Zweifelsfall von falsch geparkten Autos ein Foto, gehören jetzt drei Bilder zum Standard. Dadurch erwartet die Stadt einen Rückgang der Einsprüche: „Wir bekommen einen hohen Beweisvorteil, den wir bisher nicht hatten", sagte Fröhlke.
Falschparker können auch nicht mehr darauf hoffen, dass sie durch die Falschübermittlung von Daten davonkommen. Bisher gingen der Stadt dadurch jährlich 25.000 Euro durch die Lappen. Die eingegebenen Daten etwa der Kennzeichen werden jetzt mit den Fotos abgeglichen. Und die Strafe für entlarvte Parksünder, die den ganzen Tag am selben Platz stehen, kann sich locker verfünffachen.
Das System sei seit einem Monat im Einsatz. Die Fotos würden mit Zeitangaben und unter Angaben von Geodaten gemacht. Die Stadt denkt daran, mit Smartphones auch andere Ordnungswidrigkeiten wie wilde Müllentsorgung oder nicht genehmigte Reklame an Anhängern auf den Ausfallstraßen zu verfolgen. Möglich sei auch eine Beweisführung per Foto gegen Wildpinkler.
Der Einsatz von Smartphones fürs Knöllchenschreiben sei für die Stadt wirtschaftlicher und für die Außendienstler gesundheitsfreundlicher. Die mussten bisher auf ihren Touren drei Geräte zur Erfassung und Datenübermittlung schleppen, die wesentlich schwerer waren. (dpa)