Brüssel. Die Europäische Kommission will einheitliche Regeln für das Cloud-Computing in Europa vorantreiben. In einer Mitteilung für „eine ganzheitliche Cloud-Computing-Strategie in der EU“, die die zuständige Kommissarin Neelie Kroes im Juli vorlegen will, dringt Brüssel auf die Entwicklung europäischer Standards für Datenschutz und IT-Sicherheit bei Dienstleistungen in der digitalen Wolke. Ein Entwurf der Mitteilung liegt der „Financial Times Deutschland“ (FTD) vor.
Unter Cloud-Computing versteht man die Auslagerung von Rechenkapazität, Datenspeicherung oder Software an externe Dienstleister. Das heißt, die Daten befinden sich auf Servern und können von den Nutzern über ihren Internetbrowser aufgerufen werden. Die Kommission plant, Verbrauchern, Firmen und Behörden das Nutzen der Cloud-Dienste zu erleichtern und sie sicherer zu machen. Dafür schlägt sie ein Zertifizierungsverfahren vor. Außerdem sollten demnach die sogenannten Standardvertragsklauseln für die Verarbeitung personenbezogener Daten neu formuliert werden.
Weiterhin sieht die Strategie laut „FTD“ ein einheitliches gesetzliches Rahmenwerk vor, da die Regeln für Cloud-Computing auf regionaler, nationaler und EU-Ebene derzeit unterschiedlich sind. Es geht zum Beispiel um die Haftung, wenn in die Wolke ausgelagerte Daten verlorengehen oder gestohlen werden. Die Mitteilung der EU-Kommissarin ist zwar nicht rechtsverbindlich. Trotzdem hofft Kroes, damit Druck auf die Mitgliedsstaaten auszuüben. So kündigt sie an, 2013 zu überprüfen, welche Fortschritte gemacht wurden, und gegebenenfalls Gesetzesvorschläge zu machen. (ag)