Brüssel. Für die Entsorgung von ausgedienten Fernsehern, Computern oder Waschmaschinen gelten ab 2014 strengere Regeln. Das sieht die überarbeitete Elektroschrott-Richtlinie der Europäischen Union vor, die am 13. August 2012 in Kraft getreten ist. Die Neuregelung soll dabei helfen, in Zukunft noch mehr Elektroschrott als bisher aus privaten Haushalten zu sammeln und wiederzuverwerten, um so wertvolle Rohstoffe zu gewinnen. Davon könnten Entsorgungslogistiker profitieren.
Die Richtlinie schreibt den EU-Staaten deutlich höhere Sammelziele für Altgeräte vor. Bisher sind das nur vier Kilogramm pro Kopf und Jahr. Künftig wird nicht mehr pro Kopf gemessen, sondern auf den Anteil des Schrottes umgestellt. Ab 2016 müssen die EU-Länder demnach gewährleisten, dass 45 Prozent des Durchschnittsgewichts der in den zurückliegenden drei Jahren verkauften Elektro- und Elektronik-Altgeräte zurückgenommen und wiederverwertet werden. Bis 2019 muss schrittweise eine Quote von 85 Prozent des gesamten Elektromülls recycelt werden.
EU will Export von Altgeräten erschweren
Außerdem soll die illegale Ausfuhr von Elektroschrott erschweren. Künftig müssen die Exporteure von Altgeräten nachweisen, dass diese funktionsfähig sind und kein Abfall, und nicht mehr der Zoll. Damit will die EU die Verschwendung wertvoller Rohstoffe und die Verschiebung auf die Müllhalden der ärmeren Länder eindämmen.
Die EU-Richtlinie sei unter Umweltschutzgesichtspunkten ein deutlicher Schritt nach vorne und eine wichtige Triebfeder für die Ressourceneffizienz in Europa, heißt es aus Brüssel. Vorbedingung sei die systematische Rücknahme und sachgerechte Behandlung der Altgeräte. Bis spätestens 14. Februar 2014 müssen die EU-Mitgliedstaaten ihre bisherigen Vorschriften für Elektro- und Elektronik-Altgeräte ändern. (ag)
E.Lindner