Hamburg. Der Verband Deutscher Reeder fordert den Einstieg der staatseigenen KfW-Bank zur Schiffsfinanzierung. „Die KfW muss den deutschen Reedern in der Doppelkrise mit begrenzten, befristeten und rückzahlbaren Engagements helfen“, fordert Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder (VDR), anlässlich des 16. Harener Seeschiffahrtstags am drittgrößten Reederstandort Deutschlands. „Andernfalls droht die maritime Wirtschaft in Deutschland wegzubrechen.“
In einem Thesenpapier an den Maritimen Koordinator hat der VDR drei Ansätze für die Einbindung der KfW vorgeschlagen. Erstens könnte die KfW den in die Klemme geratenen Reedereien eine Überbrückungsfinanzierung bereitstellen. Basis wäre die erstrangige Besicherung der KfW am Schiff. Dies verbesserte nicht nur das Rating der schiffsfinanzierenden Bank sondern würde der Reederei erlauben, das Schiff weiter zu betreiben und den Kapitaldienst bei der bestehenden Finanzierung leisten zu können. Zweitens komme eine Übernahme von bestehenden Schiffsfinanzierungen von Geschäftsbanken in Betracht, bei denen eine ausreichende Besicherung der KfW sichergestellt ist. Dadurch könnte das Portfolio der Geschäftsbanken entlastet und der Druck auf die Reedereien zur Veräußerung von Schiffen mit guter Zukunftsprognose reduziert werden. Drittens plädiert der VDR für ein eigenständiges KfW-Finanzierungsprogram „Green Shipping“. (diwi)