Hamburg. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) wird vom 1. Juli an durch ein Führungs-Trio geleitet. Ihm gehören Ralf Nagel, 52, als Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, Dirk Max Johns, 46, und Martin Kröger, 38, an. Während Nagel und Johns bereits seit Jahren dem in Hamburg beheimateten Verband angehören, stößt Kröger zum 1. Juli neu dazu. Der promovierte Jurist arbeitet derzeit noch als Geschäftsführer beim Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), der ebenfalls seinen Sitz in der Elbe-Stadt hat.
Mit der Neustrukturierung der Verbandsspitze verbunden ist das Ausscheiden der bisherigen VDR-Geschäftsführerin Uta Ordemann. Sie wirkte für den VDR seit 2006 und war davor als Geschäftsführerin beim ZDS tätig. Ordemann hat den Reeder-Verband bereits verlassen, und zwar auf eigenen Wunsch. Ausschlaggebend für ihre Entscheidung waren „unterschiedliche Auffassungen in der operativen Führung des VDR“, heißt es in einer knappen Erklärung des Schifffahrts-Verbandes.
Dass Martin Kröger neu in den Verband eintritt, ist in einem Punkt eine Besonderheit. Denn sein Vater, Bernd Kröger, gehörte dem VDR von 1962 bis zu seiner Pensionierung im April 2003 an. Dabei bekleidete er die Funktion des Hauptgeschäftsführers von 1974 bis zu seinem Ausscheiden im Traditionsverband.
Von der neuen Führungsmannschaft verspricht sich der VDR eine noch bessere Mitgliederbetreuung sowie mehr Schlagkraft und Präsenz in den Berlin, Brüssel und London, dem Sitz der IMO (International Maritime Organization). „Wir freuen uns“, kommentierte VDR-Präsident Michael Behrendt, zugleich Vorstandschef der Hapag-Lloyd-Reederei, die aktuelle Personalentwicklung in dem Traditionsverband.
Der heutige VDR wurde am 6. Februar 1907 als „Zentralverband Deutscher Rheder“ (ZDR) in Berlin gegründet. Im April 1924 erfolgte die Umbenennung in den „VDR“ mit Sitz in Hamburg. 1995 ging der damalige Verein Deutscher Küstenschiffseigner (VDK) im VDR auf. Der VDR zählt rund 260 Mitglieder. (eha)