Berlin/München. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt mit sieben Millionen Euro zwei innovative Projekte der DB Cargo. Mit den Vorhaben „Automatisierte Rangierlokomotive" und „Automatisierte Bremsprobe" erprobt die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn derzeit im Rangierbahnhof München-Nord die Zugbildungsanlage der Zukunft. Das soll den Einzelwagenverkehr stärken, der durch häufige Zugbildung und -auflösung sowie durch regelmäßiges Rangieren gekennzeichnet ist.
Ziel ist es, dass Rangierloks automatisiert fahren. An den Zügen werden sämtliche Bremsen bisher vor jeder Abfahrt manuell geprüft. Durch Sensoren und Funkübertragung soll dies künftig viel schneller und aus der Ferne möglich sein. Für Projekte dieser Art gebe es bislang keine fertigen Lösungen auf dem Markt, so DB Cargo. Umfassende Entwicklungs- und Erprobungsarbeiten seien deshalb nur mit zusätzlicher Unterstützung finanzierbar.
Bundesprogramm sieht jährlich 30 Millionen Euro für die Schiene vor
Die staatliche Förderung ist nach Unternehmensangaben eine Maßnahme aus dem im Mai 2020 verabschiedeten Programm „Zukunft Schienengüterverkehr“ des Bundesverkehrsministeriums. Es soll die Digitalisierung und Automatisierung des Güterverkehrs auf der Schiene voranbringen. Von 2020 bis 2024 sind dafür im Bundeshaushalt jährlich je 30 Millionen Euro vorgesehen. Die Förderquote liegt im Durchschnitt bei maximal 50 Prozent.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer(CSU) sagte dazu laut einer Pressemitteilung: „Wir wollen mehr Güterverkehr auf die umweltfreundliche Schiene bringen. Dazu müssen sich Güterzüge effizient, schnell und kostengünstig zusammenstellen lassen. Deshalb fördern wir den Praxistest von automatischen und digitalen Technologien im Rangierbetrieb. Unser Ziel heißt: starke Schiene. Und das heißt auch: starker Güterverkehr.“ (ag)