München. In der Korruptionsaffäre beim Lastwagenbauer MAN muss sich der früherer Vorstand, Anton Weinmann, laut einem Medienbericht demnächst vor Gericht verantworten. Vom 16. August an stehe der ehemalige Leiter der Nutzfahrzeugsparte wegen Beihilfe zur Bestechung vor dem Landgericht München I, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ von Montag. Demnach habe Weinmann von der Korruption beim Verkauf von Lastwagen nach Belgien und Bussen nach Slowenien erfahren, aber nichts dagegen unternommen. Das Gericht und die Staatsanwaltschaft waren am Sonntag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Die Schmiergeldaffäre hatte den Münchner Lastwagen- und Bus-Hersteller 2009 schwer erschüttert und zahlreiche Kündigungen nach sich gezogen. Neben Weinmann mussten Ex-Vorstandschef Håkan Samuelsson und der ehemalige Finanzvorstand Karlheinz Hornung gehen. Das Unternehmen hat wegen der Affäre ein Bußgeld von 150 Millionen Euro zahlen müssen. Gegen Samuelsson und Hornung wird nicht ermittelt.
Der Konzern hatte von den drei Ex-Vorständen Schadenersatz in Millionenhöhe gefordert. In dem Zeitungsbericht heißt es nun, dass das Trio jeweils nur noch mehrere hunderttausend Euro Schadenersatz aufbringen soll. Ein Unternehmenssprecher wollte sich dazu am Sonntag nicht äußern. (dpa)