Berlin. Nach der Finanzmarktkrise sieht der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, die deutschen Nutzfahrzeugmärkte im Aufwind. Sowohl in der Transporterklasse bis sechs Tonnen als auch in der schweren Klasse sei die Wende geschafft und der Aufwärtstrend stabil, zeigte sich Wissmann überzeugt. In diesem Jahr sei die Zulassung von 195.000 Transportern zu erwarten, 2011 würden es 206.000 sein.
Bei den Schwerlastern rechne man in diesem Jahr mit der Zulassung von 70.000 Einheiten und damit einem Plus von 14 Prozent. Dieser Trend werde sich in dieser Höhe 2011 fortsetzen. „Dieser Anstieg war zu Jahresbeginn noch nicht zu erwarten". Gleichwohl sei man damit immer noch mehr als 18.000 Einheiten unter dem bisherigen Rekordniveau. Dabei zeige sich, dass die Bestellungen aus dem Ausland wesentlichen Anteil an dem Aufwärtstrend hätten, betonte Wissmann. „Die Unternehmen werden im laufenden Jahr rund 160.000 Transporter (plus 46 Prozent) und 70.000 schwere Fahrzeuge (plus 65 Prozent) exportieren". Der VDA-Präsident wies darauf hin, dass der wirtschaftliche Einbruch bei den Nutzfahrzeugen erheblich stärker war als bei den PKW. Im ersten Quartal hätten einige Unternehmen mehr Abbestellungen als Neuaufträge zu verzeichnen.
Wissmann hält den von der Bundesregierung geplanten bundesweiten Feldversuch mit Lang-LKW unverändert für sinnvoll und repräsentativ; ungeachtet der ablehnenden Haltung der Hälfte der 16 Bundesländer. Das Konzept, durch Lang-LKW bei einem steigenden Güterverkehrsaufkommen Transporte wirtschaftlicher zu organisieren, werde alle überzeugen, die nicht Ideologien verträten, betonte er auf Fragen der Verkehrs-Rundschau. Für ihn sei der Lang-LKW ein „Ökolaster". (jök)