Göteborg. Trotz eines starken Wachstums in Nordamerika und zuletzt leichter Markterholung in Europa hat der schwedische Lkw-Hersteller Volvo im vierten Quartal weltweit 5500 Trucks weniger ausgeliefert als im Vorjahresquartal. In Europa wurden im vierten Quartal 20.805 Trucks ausgeliefert, das sind 28 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Grund für den Rückgang war wie auch bei anderen Lkw-Herstellern die vergleichsweise hohen Absatzzahlen im vergangen Jahr aufgrund der Euro-6-Einfühung zu Jahresbeginn. Viele Spediteure deckten sich daher noch mit Euro-5-Fahrzeugen ein. In Nordamerika stiegen dagegen die Absatzzahlen in den letzten drei Monaten des Jahres um 23 Prozent auf 15.758 Einheiten.
2014 brachte deutlichen Rückgang in Europa
Bezogen auf das Gesamtjahr konnte Volvo Trucks dennoch leicht um ein Prozent zulegen: weltweit wurden 203.124 Lkw ausgeliefert (2013: 200.274 Einheiten). In Europa ist allerdings insgesamt ein deutlicher Rückgang um 12 Prozent auf 72.458 Lkw zu verzeichnen. Dabei war die Entwicklung für die beiden Marken Volvo und Renault allerdings unterschiedlich – auch was die unterschiedlichen Märkte betrifft.
In Europa wurden mit 42.478 Lkw der Marke Volvo 8 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Weltweit gesehen hat die Marke Volvo um ein Prozent auf 117.194 Trucks zugelegt mit dem stärksten Wachstum in Nordamerika (+ 33 Prozent auf 33.800 Lkw).
Minus im mittelschweren Segment
Bei der Marke Renault verkauften sich die Lkw in Europa deutlich schlechter als im Vorjahr: 29.980 Fahrzeuge wurden ausgeliefert, das sind 16 Prozent weniger als 2013.Bezogen auf Westeuropa lag das Minus sogar bei 18 Prozent. Weltweit ging der Absatz um 12 Prozent auf 38.648 Lkw zurück. Besonders die mittelschweren Lkw verkauften sich bei Renault schlecht, das Minus lag weltweit bei 37 Prozent. In der schweren Klasse beträgt das Minus 16 Prozent. Weltweit wurden 21.266 Lkw über 16 Tonnen verkauft.
Rückstellung wegen Kartellvorwurf
Der Lkw-Bereich verdiente im vierten Quartal aufgrund einer hohen Rückstellung kein Geld. Das operative Ergebnis des Bereichs lag im vierten Quartal bei minus 58 Millionen Euro (Vorjahresquartal: + 314 Millionen Euro). Aufgrund der Kartellvorwürfe der EU-Kommission hat der Konzern im vierten Quartal eine Rückstellung von rund 400 Millionen Euro vorgenommen. Bezogen auf das Gesamtjahr fiel das operative Ergebnis mit 594 Millionen Euro im Lkw-Bereich ebenfalls geringer aus als im Vorjahr (2014: 723 Millionen Euro).
Positiv ist allerding der Bestelleingang im vierten Quartal: Bei Renault stiegen die Orders in Europa um 70 Prozent auf 10.000 Trucks der neuen Baureihe. Bei Volvo liegt das Plus bei 35 Prozent (11.355 Lkw). Weltweit legten die Bestellungen im vierten Quartal um 16 Prozent auf 61.222 Lkw zu. (diwi)