München. Im Zuge der Ausweitung der LKW-Maut auf 7,5 Tonnen zum 1.Oktober 2015 ändert sich die Anzahl der Maut-Achsklassen von derzeit zwei auf dann vier Achsklassen. Dadurch kommen Züge mit insgesamt 4 Achsen bei der Maut günstiger weg als 5-Achs-Kombinationen. Der Einsatz von 2-Achs-Aufliegern in Kombination mit einer Zugmaschine könnte daher eine attraktive Lösung für viele Unternehmen sein.
Die VerkehrsRundschau hat getestet, wie sparsam sich ein 2-Achs-Auflieger im direkten Vergleich zu einem 3-Achser einsetzen lässt. Als Zugmaschine kam ein Renault T 430 zum Einsatz, der auf identischer Strecke einmal mit einem Dreiachs-Sattel und 40 Tonnen sowie einmal mit einem Zweiachs-Sattel mit 38 Tonnen auf Tour gehen musste.
Der 2-Achs-Auflieger ist deutlich sparsamer
Das Ergebnis: Während sich der 5-Achser 30,27 l/100 km genehmigte, reichten dem 4-Achser 27,97 l/100 km. Dass die zwei Tonnen leichtere Kombination eine um 0,8 km/h höhere Transportgeschwindigkeit erreichte, ist ein weiterer Bonus.
In der Kostenrechnung kommt der 38-Tonner auf jährliche Kosten von 103.440 Euro inklusive Maut. Der 40-Tonner kostet im gleichen Zeitraum 109.670 Euro – bei identischer Nutzlast also über 6000 Euro mehr. Es ist davon auszugehen, dass bei einem normalen Traileraufbau (2-/3-Achser identisch) sich der 2-Achser (mit 10-Tonnen-Achse) nach circa 1,5 Jahren gegenüber einem 3-Achser rechnet.
Basis dieser Annahme ist immer ein Gesamtzuggewicht weniger als 38 Tonnen (über 70 Prozent aller Transporte). Eine weitere Annahme ist, dass das Fahrzeug von seiner Bauweise so gewählt wird, dass sich der 2-Achser mit wenig Aufwand in einen 3-Achser umbauen lässt – um beim Wiederverkauf möglichst variabel zu sein und die nötige Restwertkalkulation auf eine vernünftige Basis stellen zu können. (gg/diwi)
Der Profitest erscheint in Ausgabe 4 der VerkehrsRundschau am 23. Januar. Online- und Premiumabonnenten haben die Möglichkeit den Profitest als E-Paper zu lesen.