Wolfsburg. Volkswagen verlängerte am Mittwoch die Annahmefrist für das Angebot zur vollständigen Übernahme des schwedischen LKW-Herstellers bis zum 16. Mai, wie der Konzern mitteilte. Bislang hat VW Zugriff auf 88,25 Prozent der Aktien. Die Übernahme kommt aber nur zustande, wenn sie mindestens 90 Prozent der Anteilsscheine angeboten bekommen. Finanzchef Hans Dieter Pötsch gab sich am Mittwoch „zuversichtlich“, dass diese Schwelle innerhalb der verlängerten Angebotsfrist erreicht werden. Je Aktie bietet der Konzern weiterhin 200 Kronen je Aktie oder insgesamt 6,7 Milliarden Euro.
Mit der Übernahme will sich VW das volle Mitspracherecht bei Scania sichern, um die konzerninterne Nutzfahrzeugallianz mit der Nutzfahrzeugtochter MAN und der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge voran zu bringen. Das Einsparpotenzial beziffert VW mit fast einer Milliarde Euro.
Zwar dürfte die Zusammenarbeit der drei Marken schon bis Ende 2014 zu rund 200 Millionen Euro an Einsparungen führen. Laut VW ist es derzeit aber „nicht möglich, das volle Potenzial einer engeren operativen Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Scania sowie zwischen MAN und Scania zu realisiere“. Erst mit dem kompletten Durchgriff traut sich VW weitere Einsparungen von mindestens 650 Millionen Euro in den nächsten 10 bis 15 Jahren zu - zusammen wären das mindestens 850 Millionen Euro.
Dazu sollen etwa Forschung und Entwicklung Hand in Hand betrieben sowie Teile gemeinsam zu niedrigeren Preisen eingekauft werden. Auch könnten mehr identische Komponenten in den Fahrzeugen der verschiedenen Marken eingebaut werden. (dpa)