Berlin/Brüssel. Lkw-Hersteller müssen sich auf europäische CO2-Vorgaben einstellen. Die EU-Kommission plant Standards für den Treibhausgas-Ausstoß auch von Lastwagen und hat am Mittwoch eine entsprechende Strategie vorgestellt. Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), sagte diesbezüglich, es sei richtig, dass die Brüsseler Behörde zum Erreichen ihrer Klimaziele nicht nur auf die Grenzwertregulierung von Neuwagen setze, sondern auf „die Kombination vielfältiger Bausteine“.
Positiv bewerte Wissmann zudem, dass die EU-Kommission den Grundsatz der Technologieneutralität beibehalte. „Die Politik sollte keinen Antrieb per se ausschließen, sondern einen regulatorischen Rahmen setzen, der alle Möglichkeiten der Effizienzverbesserung einschließt“, so der VDA-Präsident. Nötig seien Fortschritte über alle Technologien hinweg. Dazu gehörten der Plug-in-Hybrid, ebenso wie Benziner und Diesel.
Bei der Emissionssenkung schwerer Nutzfahrzeugen sprach sich Wissmann für auf ein marktbasiertes Instrument aus, weil der Wettbewerb unter den Lkw-Herstellern ohnehin dazu führe, dass sich die sparsamsten Fahrzeuge durchsetze. „Mit einem umfassenden, integrierten Ansatz können die CO2-Emissionen neuer Lkw bis 2020 gegenüber 2005 um weitere 20 Prozent sinken.“
Wissmann betonte aber: „Die Variantenvielfalt ist bei schweren Lkw so groß, dass es keinen einheitlichen CO2-Wert gibt.“ Auch eine Regulierung, die nur am Motor oder einzelnen Komponenten ansetze, greife zu kurz. „Denn der Verbrauch der Nutzfahrzeuge wird von sehr vielen Faktoren wie Größe, Gewicht, Einsatzbereich, Fahrleistung und Ladung beeinflusst.“ (ag/dpa)