Der Vergleich R440 Highline gegen R560 Topline soll klären, wo die Stärken der beiden Konzepte liegen. Beide Test-LKW verfügen über Opticruise-Schaltautomatisierung. Zudem hat der schwedische Hersteller beide Fahrzeuge mit teuren Ledersitzen, Komplettlackierung und polierten Chromrädern veredelt. Während der Sechszylinder mit doppelt gekühlter Abgasrückführung und variablem Turbolader Euro 5 erreicht, vertraut der V8 auf SCR-Technik und AdBlue. Damit punktet der „Kleine“ gleich doppelt: Neben dem leichteren Sechszylinder reduziert Abgasrückführung das Leergewicht gegenüber dem V8 um stolze 630 Kilo. Zudem kann der EGR-Motor auf den extrem teuren Katalysator (5650 Euro) verzichten. Zur Ehrenrettung des V8 sei angemerkt, dass der variable Turbo des R440 als Ersatzteil 1300 Euro mehr kostet als die Einfachversion des Achtzylinders. Mit 2300 Nm maximalem Drehmoment – einem Spitzenwert im Klassenvergleich – setzt sich der R440 gut in Szene. Schon bei niedrigen Drehzahlen steht ordentlich Leistung zur Verfügung. Die Fülle im grünen Bereich erkauft sich Scania allerdings durch ein schmales nutzbares Drehzahlband. Das Handicap ist im Falle des 440er die unharmonische Opticruise-Schaltung in Verbindung mit einem in dieser Klasse unüblichen Overdrive-Getriebe. An Steigungen lässt der Automat die Drehzahl bis fast in den dreistelligen Bereich fallen. Obwohl er dann meist gleich zwei Gänge schaltet, ist die Geschwindigkeit so weit reduziert, dass auf längeren Steigungen noch ein Schaltwechsel nötig wird. Das kostet Geschwindigkeit und spart trotz niedrigerer Momentanverbräuche nicht mal Kraftstoff – ganz im Gegenteil. Wer den R440 fordern will, sollte Getriebe und Achsübersetzung anpassen.
Scania R440 Highline vs. R560 Topline
Im aktuellen Vergleich treten Scania R440 Highline und R560 Topline gegeneinander an. Der Test soll klären, wo die Stärken der beiden Konzepte liegen. Testbericht und Bildergalerie - hier!