Södertälje. Der schwedische Nutzfahrzeughersteller Scania hat 2008 mit 8,9 Milliarden Kronen (813 Millionen Euro) einen Rekordgewinn eingefahren. Wegen der sinkenden Nachfrage will das Unternehmen im laufenden Jahr dennoch Stellen streichen. Wie das mehrheitlich zu Volkswagen gehörende Unternehmen am Dienstag nach der Bilanzveröffentlichung weiter mitteilte, sprach sich der Scania- Aufsichtsrat erwartungsgemäß gegen ein Pflicht-Übernahmeangebot des Sportwagenbauers Porsche aus: Das Angebot entspreche nicht dem „langfristigen Marktwert“. Scania will trotz des Rekordjahres 2008 die Zahl der Beschäftigten von 12.000 auf 10.000 senken. Betroffen sind Zeitarbeitskräfte. Bei der Stammbelegschaft will Scania geplante Produktionsstillstände durch Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitarbeiter auffangen. Der Auftragseingang war 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf rund 51.000 Lastwagen und Busse eingebrochen. Beim Umsatz legte Scania im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 89 Milliarden Kronen zu. Konzernchef Leif Östling erklärte, trotz „großer Unsicherheit“ über den Verlauf der kommenden Quartale sehe Scania weiter „gute Aussichten für langfristiges Wachstum“. Porsche war nach der Mehrheitsübernahme bei Volkswagen zu dem Angebot verpflichtet, weil der Wolfsburger Konzern seinerseits Mehrheitseigner bei Scania ist. Mit 31,6 Milliarden Kronen oder umgerechnet rund 2,8 Milliarden Euro hatte der deutsche Sportwagen-Konzern lediglich ein Mindestangebot abgegeben und ausdrücklich erklärt, an einem strategischen Einstieg nicht interessiert zu sein. (dpa)
Scania fährt Rekordgewinn ein
Schwedischer NFZ-Hersteller kündigt dennoch Stellenabbau ab und sagt Nein zu Porsche