Södertälje. Nach den R- und S-Fernverkehrsbaureihen im letzten Jahr, legt Scania nun die nächste Baureihe nach. Die neuen, tiefer auf dem Rahmen montierten G-Fahrerhäuser zielen auf den schweren Verteilerverkehr ab. Eingeführt wird zunächst das G20-Fernverkehrshaus, das mit drei verschiedenen Dachhöhen angeboten wird: niedrig, normal und hoch (Highline). Im Vergleich zum Vorgänger soll die Kabine vor allem bei Komfort, Sicherheit und Stauraum zugelegt haben.
Neu ins Programm kam auch die zusätzliche Tür-Verriegelung „Night Lock“, die es ähnlich schon länger bei DAF gibt. Die Verriegelung soll Dieben das gewaltsame Eindringen in die Kabine deutlich erschweren. Das Kabineninterieur sowie der ergonomische Armaturenträger wurde ans Design der großen Fernverkehrsmodelle angelehnt. Damit dürften auch die G-Modelle einen neuen Benchmark in Sachen Haptik und Verarbeitung in ihrer Klasse setzen.
Komfortabler schalten und sparsamer fahren
Beim Getriebe können Kunden zwischen der automatisierten Schaltung Opticruise und einem manuellen Getriebe wählen. Letzteres soll sich durch den jetzt kürzeren Schalthebel deutlich komfortabler schalten lassen. Auch an den Motoren haben die Entwickler gefeilt. Mit der neuen 370 PS starken Einstellung ist die Motorenfamilie des DC13-Sechszylinders nun komplett. Wie die stärkeren Brüder kommt auch er ohne Abgasrückführung aus und verfügt über ein neues Motormanagementsystem, modifizierte Zylinderköpfe sowie einen Turbolader mit fester Geometrie. Auch wegen der neuen Miller-Nockenwelle soll der Motor knapp vier Prozent weniger Diesel verbrauchen.
Drei Prozent sparsamer soll der neun Liter große Fünfzylinder geworden sein, an dem man per neuer Motormanagementsoftware, überarbeiteten Brennräumen und per Thermostat geregelter Ölkühlung ebenfalls Hand anlegte. Zudem erhöhte Scania bei dem in den Leistungsstufen von 280, 320 und 360 PS lieferbaren Fünfzylinder das Verdichtungsverhältnis. Die beiden stärkeren Einstellungen vertragen darüber hinaus einen Betrieb mit FAME-Biodiesel.
Achtzylinder ohne Abgasrückführung
Weiterhin nicht mit der G-Baureihe, sondern nur mit den R- und S-Fernverkehrsmodellen kombinierbar ist der 16 Liter große V8-Motor. Auch hier entwickelte Scania weiter, denn der Achtzylinder kommt nun ebenfalls ohne Abgasrückführung aus. Zudem entwickelten die Schweden einen neuen gedrehten Twin-Scroll-Turbolader mit fester Turbinengeometrie. Beides soll dafür sorgen, dass der V8 nun bis zu zehn Prozent sparsamer arbeiten soll als bisher. Der Motor ist mit 520, 580 und 650 PS bestellbar. Ebenfalls im Programm bleibt das 730-PS-Flaggschiff, das aber noch auf der bisherigen Motorengeneration aufbaut. (bj)