Oslo. Der norwegische Verband für Wasserstoff (NHF) will dafür sorgen, dass in 2023 mindestens 1000 mit Wasserstoff betriebene Lkw in Norwegen fahren. Das kündigte NHF-Generalsekretär Kristian E. Vik auf der in Norwegen populären politischen Sommermesse Arendalsuka an. Vorbild für die Umstellung auf Wasserstoff-Lkw sei in Europa die Schweiz, wo die Lebensmittelkette Coop dabei sei, eine Wasserstoff-Lkw-Flotte für eine CO2-freie Auslieferung der Waren in 2023 aufzubauen.
NHF hat für die Pläne eine Machbarkeitsstudie zusammen mit dem Forschungsinstitut Greensight der Universität Bergen entwickelt. Demnach seien ungefähr 500 Wasserstoff-Lkw nötig, um die Rentabilität einer Tankstellen-Infrastruktur in Norwegen zu gewährleisten. NHF ruft die Politik dazu auf, die nötigen Anreize für Unternehmen zu schaffen, um in Wasserstoff-Lkw zu investieren.
Ab 2025 keine Autos mehr mit Verbrennungsmotor
Norwegen besitzt mit dem Unternehmen Nel ein weltweit führendes Unternehmen für den Bau von Wasserstoff-Tankstellen. Nel ist Partner des US-amerikanischen Start-up-Lkw-Herstellers Nikola Motors, der Ende 2016 einen schweren, rein mit Wasserstoff betriebenen Lkw vorgestellt hatte. Zusammen mit Nel ist Nikola dabei, ein nationales Netz von Wasserstoff-Tankstellen in den USA aufzubauen.
In Norwegen sollen Autos mit Verbrennungsmotoren per Gesetz ab 2025 nicht mehr zugelassen werden. Schon im vergangenen Jahr lag der Anteil der neu zugelassenen Autos mit Elektro- oder Hybridantrieben über 50 Prozent. Norwegen gilt damit weltweit als das Land mit dem größten Anteil von Autos mit alternativen Antriebtechnologien. (kw)