Nikola steht Medienberichten zufolge vor akuten Finanzierungsproblemen. Wie zuerst Bloomberg unter Berufung auf Insider meldete, prüft der US-amerikanische Hersteller von Elektro- und Wasserstoff-Lkw den Verkauf von Teilen seines Geschäfts oder sogar des gesamten Unternehmens. Denkbar sei auch eine Option, Partner ins Boot zu holen. Nach der Veröffentlichung des Berichts brach die Nikola-Aktie am Donnerstag um 28 Prozent auf das Rekordtief von 0,84 Dollar ein. Schon 2024 hatte der Aktienkurs um über 90 Prozent nachgegeben. Nun droht dem einstigen Überflieger, der vor wenigen Jahren noch eine Marktkapitalisierung im Milliarden-Dollar-Bereich aufwies, als Pennystock das Delisting von der Nasdaq.
Die Entwicklung von Nikola war in den letzten Jahren von wiederkehrenden Krisen geprägt. Der Gründer und damalige CEO des Elektro- und Brennstoffzellen-Lkw-Entwicklers, Trevor Milton, musste 2020 wegen angeblicher Irreführung von Investoren und Betrugsvorwürfen das Feld räumen.
In Europa wollte Nikola seine Fahrzeuge ursprünglich im Rahmen eines Joint Ventures mit Iveco vertreiben. 2023 hatte dann aber Iveco das Joint Venture komplett übernommen. Im gleichen Jahr machte das US-Start-up dann auf dem Heimatmarkt mit einer Rückrufaktion für die bis dahin gut 200 verkauften Elektro-Lkw vom Typ Nikola Tre Schlagzeilen. Grund: potenzielle Brandgefahr.
Dem Bloomberg-Bericht zufolge hatte Nikola zuletzt nicht nur mit Problemen bei bereits produzierten Lkw zu kämpfen. Auch der Produktionshochlauf des Brennstoffzellen-Elektro-Lkws sei kostenintensiv, die liquiden Mittel schrumpften.
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