Stuttgart. Für das Jahr 2014 strebt Mercedes-Benz Vans einen deutlichen höheren Absatz und ein Ebit auf Vorjahresniveau an, so Volker Mornhinweg, Leiter des Geschäftsbereichs Mercedes-Benz-Vans auf einer Pressekonferenz am heutigen Dienstag in Stuttgart. Konkrete Zahlen nennt er nicht.
In Europa rechnet Mornhinweg mit einer Stabilisierung der Nachfrage. In den USA soll der Markt für große Transporter weiter wachen und auch in China soll sich der Markt positiv entwickeln. Wirtschaftliche Risiken sieht der Head of Mercedes Banz Vans für die Türkei und Südafrika, während Argentinien ein ernsthaftes Inflationsproblem habe. Die Krise um Russland und die Krim mache sich derzeit im Geschäft noch nicht bemerkbar, aber es sei unklar, in welche Richtung sich das entwickelt. Insgesamt würden Marktausschläge heute immer kurzfristiger auftreten.
Dass das Ebit trotz eines geplant größeren Absatzes nicht steigt begründet Mornhinweg mit Investitionen in das Produktportfolio und den Unsicherheiten in einigen Märkten „wir fahren hier auf Sicht“. Langfristig wachse der globale Transportermarkt.
Gute Zahlen für 2013
Mercedes-Benz Vans habe das Geschäftsjahr 2013 erfolgreich abgeschlossen und bei Absatz, Umsatz und Ergebnis das Vorjahresniveau übertroffen, so Mornhinweg. „Wir haben uns deutlich besser als der Markt geschlagen“. Der Absatz konnte um sieben Prozent auf gut 270.000 Fahrzeuge zulegen. Der Umsatz stieg im Jahr 2013 um drei Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte um 16 Prozent auf 631 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr verbuchte der europäische Transporter-Markt (EU 24) insgesamt ein Minus von 5,2 Prozent im Volumen. Die USA (+3,1%) und Lateinamerika (+16,8%) konnte dagegen zulegen. „In Westeuropa sind wir Marktführer“, so Mornhinweg. In den anderen Regionen der Welt habe die Marke mit dem Stern beim Absatz zulegen können.
Crash-Flop des Citan hat nicht geschadet
Als Gründe nennte Mornhingweg die „großartigen Produkte“, die die gesamte Spannbreite des Transportermarktes abdecken. Die neue Baureihe Citan komme in Deutschland auf einen Marktanteil von sechs Prozent im Segment der City-Vans. Die schlechten Crash-Test-Ergebnisse hätten sich nicht negativ auf die Citan-Verkaufszahlen ausgewirkt, diese seien nach den Verbesserungen an dem Fahrzeug aber auch nicht gestiegen.
Zudem habe das Ergebnis durch das Programm „Performance Vans 2013“ profitiert. Hier seien Montagezeiten verkürzt sowie Logistik und Materialkosten verbessert worden. Die geplanten 100 Millionen Euro „haben wir deutlich übertroffen“.
Für den Sommer 2014 kündigte Mornhinweg die Neuauflage des kleinen Transporters Vito an. Innerhalb von drei Jahren soll damit, nach der Präsentation von Sprinter und Citan, das komplette Produktprogramm erneuert worden sein. Die durch den Wegfall der Produktion des VW Crafter freiwerdenden Kapazitäten von 40.000 bis 50.000 Einheiten pro Jahr will Mercedes Benz selbst auslasten. Wie, das ließ der Vans-Manager offen.
Keine Antriebsalternativen
Mit Blick auf Hybrid- oder Elektroantriebe gibt sich Mornhinweg zurückhaltend. Bei alternativen Antrieben sei es entscheidend, ob es für die Kunden interessant ist. Aber die Technologie sei in der Regel teurer und die Kunden im Nutzfahrzeugbereich müssten mit dem Produkt Geld verdienen. Grundsätzlichen seien entsprechende Technologien im Konzern verfügbar. (sv)