Berlin. Als „Datengoldminen“ bezeichnete Wolfgang Bernhard die Lkw auf den Straßen. Die Daten, die sich mit ihnen gewinnen lassen, sind für den Daimler-Vorstand die Grundlage für einen effizienteren und leistungsfähigeren Güterverkehr. Beim VDA-Nutzfahrzeug-Symposium in Berlin diskutierten die Teilnehmer, wie sich die Herausforderungen im Güterverkehr künftig bewältigen lassen. VW-Vorstand Andreas Renschler führte die USA als Beispiel an, wo Logistikunternehmen die optimalen Verkehrsträger in der Transportkette aufgrund der Digitalisierung wählen könnten. Als „Überlebensthema für Speditionen und Logistikunternehmen“ bezeichnete Bernhard das Thema.
Neben den Chancen, die sich durch die Digitalisierung ergeben – Bernhard erwartet sich künftig Anwendungen durch sie, „von denen wir heute noch nicht mal ansatzweise träumen“ – thematisierten die Industrie- und Politikvertreter auch aktuelle Lösungsansätze wie den Lang-Lkw. Der parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle freute sich über das Umdenken in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Beide Länder zeigen sich dem Lang-Lkw beziehungsweise dem verlängerten Sattelauflieger gegenüber mittlerweile aufgeschlossener. Auch Bernhard berichtete von einer gewissen Offenheit in Nordrhein-Westfalen für das Thema. Man sei mit Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) und Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) im Gespräch. Es mache sich ein Denken breit, dass es sich das Land nicht leisten könne, nicht an dem Feldversuch teilzunehmen und sich so der Chancen zur CO2-Reduzierung zu berauben, berichtete er.
VW-Vorstand Renschler appellierte an die Politik, europaweit Anreizsysteme für den Kauf umweltfreundlicher Nutzfahrzeuge zu schaffen. „Es fehlen Impulse. Dann ließe sich europaweit ein homogenerer, umweltfreundlicherer Fahrzeugbestand erreichen. Das wäre klimapolitisch ein effizienter Ansatz.“ bb