Salzgitter/München. Der Lkw- und Bushersteller MAN streicht 1800 Jobs. Außerdem soll die Produktion neu geordnet werden, teilte die Volkswagen-Marke am Mittwoch in München mit. Der Abbau von bis zu 2000 Stellen war im Zuge des Sparprogramms bereits erwartet worden. Der Stellenabbau soll aber ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Rund 1400 Arbeitsplätze seien in der Verwaltung betroffen und weitere 400 in der Produktion.
MAN informierte am Mittwoch auf Betriebsversammlungen in Deutschland und Österreich über das Sparprogramm. Die Arbeitnehmerseite unterstützt den Umbau: Gesamtbetriebsratschef Saki Stimoniaris sprach von einer einheitlichen Standort- und Beschäftigungssicherung für alle Lkw-Standorte. Niemand werde zum Jobverlust gezwungen. Der Umbau geht mit einer generellen Neuausrichtung der Werke einher und hängt auch mit der besseren Verzahnung zu Scania zusammen.
Umbau der Standorte
Die Lkw der schweren Reihe werden in Zukunft an den Standorten München und Krakau montiert. Der Fahrerhausrohbau und die Lackierung werden stufenweise in München konzentriert.
Der Bereich Ersatzteil-Logistik wird komplett von München nach Salzgitter verlagert. Salzgitter wird nicht nur zum Zentrum der Teilelogistik, sondern auch zu einem Komponenten- und Remanufacturingwerk ausgebaut. Die Produktion der Bus-Chassis wird nach Ankara verlagert. Steyr bleibt das Produktionszentrum für die Lkw-Montage der leichten und mittleren Reihe sowie der Fahrerhausausstattung der entsprechenden Baureihen.
Dafür erhält Salzgitter den Zuschlag für Aufgaben, die das Werk nun teilweise auch für die konzernweite Allianz aus MAN und Scania leisten wird - darunter der übergreifende Bau jener Achsen, die keine Verbindung mit dem Getriebe haben. Das Unternehmen teilte mit: „Doppelarbeiten werden zukünftig vermieden.“ Jeder Standort erhalte klare Verantwortungen und Kompetenzen. Joachim Drees, Chef der zentralen MAN-Sparte Truck & Bus, sagte: „Wir werden effizienter arbeiten und unsere Werke flexibler machen.“
Scania fertigt Getriebe für MAN
Scania wird, wie erwartet, künftig für MAN die Getriebe fertigen. Die teuren Herzstücke der Fahrzeuge sind ein großer Kostenfaktor. Die Getriebekooperation soll ab 2016 bis zu 500 Millionen Euro sparen - gerechnet über den mehrjährigen Zeitraum der Getriebegeneration.
Mit dem 2014 geglückten vollständigen Durchgriff auf Scania traut sich VW Einsparungen von insgesamt jährlich mindestens 650 Millionen Euro zu. Das soll aber erst in den nächsten 10 bis 15 Jahren erreicht sein. (diwi/dpa)