Kelsterbach. DB Schenker nimmt jetzt doch am Lang-Lkw-Feldversuch teil. Das betätigt das Unternehmen gegenüber der VerkehrsRundschau. Allerdings werde sich DB Schenker, so eine Sprecherin, an diesem Feldversuch „nur auf wenigen ausgewählten Strecken in Deutschland beteiligen“. Zudem betont sie, „dass auf diesen Verbindungen zeitkritische Stückgut-Ladungen befördert werden, die auch aus Sicht der Kunden ohnehin nicht für den Transport auf der Schiene in Frage kommen“. Eine Verlagerung von Verkehren von der Schiene auf die Straße sei also nicht zu befürchten.
Bislang hatte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube gegenüber der VerkehrsRundschau betont, dass DB Schenker im Falle eines Lang-LKW-Feldversuchs an diesem nicht teilnehmen würde. „Eine Teilnahme würde in Deutschland zu Irritationen führen", hatte es Grube formuliert. Als „Mann des Kombinierten Verkehrs“ werbe er aber dafür, dass sich das Lastwagengeschäft nicht von der Bahn entferne, sondern das Equipment der beiden Verkehrsträger kompatibel bleibe.
Kein Strategiewechsel
Einen Strategiewechsel Grubes sieht die DB-Schenker-Sprecherin aber nicht. Sie sagt: „Grundsätzlich bleibt es also dabei, dass die DB eine europaweite Zulassung grenzüberschreitender Verkehre mit längeren und schwereren LKW ablehnt.“ Gleichzeitig werde das Unternehmen die Möglichkeiten des kombinierten Verkehrs aber weiter forcieren.
Weitere Details zur Anzahl der nun eingesetzten Lang-Lkw und den Relationen nennt DB Schenker nicht. Medienberichten zufolge soll Schenker Deutschland noch in diesem Monat auf zwei Relationen mit Lang-LKW-Kombinationen starten, sobald die 6. Änderung für die Ausnahmeverordnung veröffentlicht ist. So solle ein Lang-Lkw zwischen dem Schenker-Standort Kassel-Lohfelden und dem Standort in Hannover-Langenhagen pendeln, heißt es demnach. Außerdem sei eine zweite Kombination auf der Relation Schweinfurt-Neufahrn (bei München) vorgesehen. (eh)