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Interview zu E-Vans: „Abhängig vom Nutzungsprofil des E-Fuhrparks“

09.06.2023 18:17 Uhr | Lesezeit: 3 min
Claudia Vogt, Direktorin Ford Pro für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH)
Claudia Vogt, Direktorin Ford Pro für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH)
© Foto: susanne-werding.com/Ford

Claudia Vogt, Direktorin Ford Pro für Deutschland, Österreich und die Schweiz, über die Entwicklungen der Elektromobilität im Van-Segment und wie sich eine passende Ladestrategie für den eigenen Fuhrpark entwickeln lässt.

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Claudia Vogt, Direktorin Ford Pro für Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH), äußert sich in einem Interview von Ford über den Ford-E-Transit, den Markt für E-Vans und Strategien für die Ladeinfrastruktur.

Wie ist der neue E-Transit in den Markt gestartet?

Wir sind sehr zufrieden. Der E-Transit hat mit seiner Markteinführung im vergangenen Jahr einen fulminanten Start hingelegt. In Deutschland wurden bis einschließlich April 2023 rund 1.300 Einheiten neu zugelassen. Damit ist der E-Transit auf Anhieb Marktführer in seinem Segment.

Sind Sie zufrieden mit dem Thema „Förderung der E-Mobilität“ in Deutschland – was könnte man seitens der zuständigen Ministerien besser machen?

Wir würden uns vor allem wünschen, dass der bürokratische Aufwand, der mit der Beantragung einer Förderung verbunden ist, deutlich reduziert wird.

Was muss passieren im Bereich Ladeinfrastruktur, damit die E-Mobilität bei Gewerbetreibenden weiter an Fahrt aufnimmt?

Wir brauchen schnellstmöglich ein flächendeckendes und funktionierendes Netz an öffentlich zugänglichen Schnell-Ladesäulen.

Ist im Van-Segment das Unterwegsladen oder das Laden im Depot/Heimatstandort zu bevorzugen?

Das kann ich nicht pauschal beantworten. Die Frage, wo und wann die E-Fahrzeuge geladen werden, muss jeder Gewerbetreibende individuell beantworten und das hängt maßgeblich vom jeweiligen Nutzungsprofil des E-Fuhrparks ab.

Deshalb ist es ja so wichtig, dass vor dem Erwerb eines vollelektrischen Nutzfahrzeugs das Nutzungsprofil analysiert wird und, darauf abgestimmt, die passende Lade-Strategie entwickelt wird.

Lässt sich die Elektrifizierung des Van-Segmentes so vorantreiben wie es sich Ford vorgestellt hat?

Ja und nein. Auf der Produktseite sind wir aktuell mit dem E-Transit und den vollelektrischen Modellen, die in absehbarer Zeit kommen werden – ich denke in diesem Zusammenhang zum Beispiel an den E-Transit Courier oder an den E-Transit Custom, sehr gut aufgestellt.

Und die tägliche Praxis zeigt, dass sich viele Gewerbekunden bereits intensiv mit dem Thema E-Mobilität beschäftigen. Es gibt also Kunden, die in der Nutzung eines vollelektrischen Fahrzeugs einen positiven „Business Case“ sehen.

Es gibt aber natürlich auch Kunden, die verunsichert sind und Vorbehalte und Ängste gegenüber der Elektromobilität äußern. Diese Gewerbetreibenden fragen sich, ob der Umstieg auf die Elektromobilität sich nicht nur rechnet, sondern auch mit ihrem beruflichen Mobilitätsprofil in Einklang gebracht werden kann. Diese Kunden haben also einen intensiven Beratungsbedarf. Und damit kommt Ford Pro ins Spiel.

Ford Pro?

Unsere neue Fahrzeugdienstleistungs- und Vertriebs-Einheit besteht aus fünf Kernbereichen, die sich an Gewerbekunden aller Branchen und Größen richten. Diese fünf Bausteine sind: Fahrzeuge, Software, Charging, Service und Financing.

Welche Fragen kommen bei den von Ihnen erwähnten eher skeptischen Kunden auf?

Bei den Kunden, die den Umstieg auf einen E-Transporter eher skeptisch sehen, steht die Frage nach der Reichweite eines vollelektrischen Transporters und – damit zusammenhängend – die Frage nach der Ladesäulen-Infrastruktur im Mittelpunkt. Diese Sorgen können wir nachvollziehen. Wir von Ford Pro unterstützen und beraten konkret bei der Umstellung.

Wie sieht das beim Thema Lade-Infrastruktur aus?

Wenn es um die Identifizierung des geeigneten E-Fahrzeugs geht, ist eine umfassende Analyse des Nutzungsverhaltens im Dialog mit dem Kunden der Dreh- und Angelpunkt. Es geht dabei zum Beispiel um Aspekte wie tägliche Fahrstrecke, Fahrprofil, benötigte Nutzlast und so weiter.

Klar ist: Der Bäckermeister, der seine Filialen in der Stadt beliefert, stellt andere Anforderungen an seinen Fuhrpark als zum Beispiel ein Großunternehmen, das bundesweit tätig ist. Wir unterstützen die Gewerbekunden mit Testfahrzeugen, insbesondere auch mit umgebauten Fahrzeugen, die der Gewerbetreibende für ein paar Tage fährt, damit er möglichst realitätsnah die Eignung für seinen Fuhrpark prüfen kann.

Aber beim Fahrzeug und bei der Produktberatung hört es nicht auf: Ganz wichtig ist die optimal auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse abgestimmte Ladestrategie. Wir beraten nicht nur dabei, sondern helfen auch bei der Umsetzung – und damit meine ich nicht nur technische Aspekte, sondern auf Wunsch auch eine maßgeschneiderte Finanzierung.

Was ist von Ford die nächsten fünf Jahre an neuen Produkten im Van-Segment zu erwarten?

Ab 2024 wollen wir alle unsere Nutzfahrzeuge entweder als vollelektrische Modellversionen oder mit Plug-In-Hybrid-Antrieb anbieten. Ab 2030 sollen elektrifizierte Varianten dann bereits zwei Drittel unserer Nutzfahrzeug-Verkaufszahlen in Europa ausmachen.

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