Brüssel. Die EU-Kommission wird nächstes Jahr Studien in Auftrag geben, die sich mit dem Thema Reifen als Sicherheitsrisiko im Straßenverkehr befassen sollen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse könnten Grundlage für neue EU-Vorschriften werden. Das kündigte Szabolcs Schmidt, Leiter der Abteilung Straßenverkehrssicherheit bei der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU-Kommission während einer Veranstaltung in Brüssel an.
„Wir wissen, dass 30 Prozent der Unfälle im Straßenverkehr wegen eines Problems mit Reifen passieren“, sagte Schmidt. Doch welche Fehler Ursache für die Unfälle seien – zu niedriger oder zu hoher Druck, abgefahrene Profile, falsche Bereifung der Achsen bei LKW, Fahren mit Winterreifen im Sommer oder mit Sommerreifen im Winter oder noch ganz andere Gründe – sei bislang nicht bekannt. Die Studie soll darüber Aufschluss liefern. Untersucht werden soll die Bereifung aller Fahrzeugklassen.
In welcher Form die EU-Kommission im Anschluss gesetzgeberisch tätig werden könnte, sei noch völlig offen. „Wir müssen zunächst schauen, ob überhaupt Anlass zum Handeln vorliegt“, sagte Schmidt. Pressemeldungen, denen zufolge die EU-Kommission schon dabei sei, Pläne für eine Winterreifenpflicht in Europa vorzubereiten, wies Schmidt als falsch zurück. (kw)