Darmstadt. Neue Antriebskonzepte für Nutzfahrzeug-Anhänger können helfen, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu senken. Darauf wies das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit (LBF) am Donnerstag hin. In einem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Verbundforschungsprojekt entwickelten die Wissenschaftler einen besonders leichten Hochvolt-Energiespeicher für einen elektrisch angetriebenen Sattelauflieger und konnten den Verbrauch des Gesamtfahrzeugs dank dieses Lkw-Trailers nach eigenen Angaben auch auf langen Strecken um rund 20 Prozent senken. Der zusätzliche Achsantrieb habe darüber hinaus die Traktionseigenschaften verbessert und ermögliche ein autarkes Rangieren des Anhängers.
Die Traktionskomponenten des von Industrie, der TU Darmstadt und zwei Fraunhofer- Instituten entwickelten autarken Lkw-Trailers mit elektrischem Antriebsmodul sind demnach so dimensioniert, dass neben der Bremsenergierückgewinnung eine kurzzeitige Traktionsunterstützung und die Lastpunktverschiebung der Sattelzugmaschine erreicht wird. Dies führe zu einer deutlich verbesserten Kraftstoffeffizienz, was auch für den Langstreckentransport gelte. Die Forschergruppe rüstete den EV-Trailer mit einer in den Königszapfen integrierten Dünnschichtsensorik sowie eigener Steuerungs- und Regelungstechnik aus. Dadurch sei nur ein Minimum an Fahrzeugkommunikation notwendig. Und mit geringen Geschwindigkeiten lasse sich die Zugmaschine unabhängig manövrieren, teilte das Fraunhofer LBF mit.
Anlässlich der virtuellen Veranstaltung „Fraunhofer Solutions Days“, 26. bis 29. Oktober 2020, präsentiert das Forscher-Team weitere Informationen zum Projekt: www.lbf.fraunhofer.de/solutiondays